Als WILLOW im Jahr 1988 in die Kinos kam, war er für das Produktionsstudio, aber auch für George Lucas als Produzent eine Enttäuschung – nicht der Film selbst, sondern das Einspielergebnis. Nicht ausreichend viele Menschen interessierten sich für diese Fantasy-Geschichte, die recht geschickt eine klassische Queste erzählte und ein Figuren-Ensemble hatte, das in ihrer archetypischen Form auch STAR WARS-Fans nicht unbekannt war.

34 Jahre später gibt es mit der achtteiligen Serie WILLOW nun eine Fortsetzung. Lange hat man darauf gewartet, da der Film im Verlauf der Jahrzehnte sein Publikum gefunden hat. Man war also gespannt, wie die Geschichte weitergehen sollte. Die ersten beiden Folgen hat Disney zugleich freigeschaltet – und das ist eine gute Idee. Denn die erste Folge hat ihre Probleme.

Doch erst zur Geschichte: 200 Monde sind vergangen, seit Bavmorda besiegt wurde. Sorsha ist Königin, es gibt weitere Königreiche, alle warten auf die Rückkehr von Elora Danan, die von Sorsha versteckt wurde – entgegen Willows Wunsch, der sie in der Magie ausbilden wollte. Nun wird Sorshas Sohn von den Galen entführt. Seine Schwester, ihr Verlobter und einige andere machen sich auf den Weg, ihn zu suchen, brauchen dafür aber auch Willows Hilfe. Der wiederum erkennt in einer Frau aus der Gruppe Elora Danan.

(L-R): Willow Ufgood (Warwick Davis) and (Graham Hughes) in Lucasfilm’s WILLOW exclusively on Disney+. ©2022 Lucasfilm Ltd. & TM. All Rights Reserved.

Die neuen Figuren sind anfangs etwas farblos. Sie erhalten alle ihre Funktion, sie haben auch etwas Persönlichkeit, aber man setzt sehr auf Klischees. Ganz zu schweigen davon, dass der durchaus coole Boorman ein kaum verklausulierter Ersatz für Madmartigan ist. Der ist verschwunden, wie hier erzählt wird. Der Hintergrund: Val Kilmer ist gesundheitlich stark angeschlagen, wie man bei seinem Kurzauftritt in TOP GUN: MAVERICK sehen konnte. Lange wurde dennoch geplant, ihn bei WILLOW zurückzubringen, aber kurz vor Beginn der Dreharbeiten war klar, dass das nicht gehen würde, weil er als Immungeschwächter in Zeiten von COVID-19 ganz besonders auf sich achtgeben muss. Die Drehbücher wurden also noch einmal umgeschrieben.

Erst zum Ende der ersten Folge sieht man Willow. Es ist ein starker Moment, Warwick Davis wieder in seiner Paraderolle zu sehen. Das ist der Moment, in dem die Serie zum Leben erwacht, was sich dann auch in der zweiten Folge zeigt, die stärker auf Willow konzentriert ist und mit De-Aging auch ein paar frühere Ereignisse mit Willow und Sorsha zeigt.

Ab dem Punkt ist die Serie wieder eine klassische Queste. Überhaupt: Die Geschichte ist nicht wirklich originell, aber sie nutzt die typischen Baumuster einer großen Fantasy-Saga, mit einer Gruppe an Gefährten, mit einem Ziel, aber auch mit einem großen Bösen, das jenseits einer Barriere, die das Königreich Tir Asleen geschützt hat, liegt.

Der Anfang der Serie ist ein wenig holprig, die Figuren gewinnen aber langsam an Profil – und Willow wiederzusehen, ist bereits die halbe Miete. Man darf gespannt sein, wie sich die Serie in den nächsten sechs Wochen entwickeln wird.

Von Peter

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