Das Timing war in Deutschland nicht ganz perfekt. Donny Cates nutzt Figuren und Elemente aus God Country in Crossover – das ist ein paar Wochen zuvor bei Splitter erschienen.

Erst danach kam hierzulande der Vorgänger. Passt man also nicht auf, liest man in der falschen Reihenfolge – und die richtige macht beide Comics so viel packender. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht der alte Emmett Quinlan, der an Demenz leidet, gewalttätig ist und dessen Haus von einem Tornado davongefegt wird. Aus den Trümmern erhebt sich Emmett jedoch als neuer Mensch. Er ist geistig gesund, wieder stark, und er hält ein verzaubertes Schwert in Händen, mit denen er die Ungeheuer, die nach Texas gekommen sind, bekämpfen kann.

Mit diesem Comic erreicht Donny Cates eine neue Stufe in seinem kreativen Schaffen. Er wird in seinem Erzählen kühner, aber auch eindringlicher, erschafft in nur sechs Heften eine ganze Welt, und lässt den Leser danach das Gefühl haben, dass er sie noch nicht verlassen will. God Country ist ein prägnanter Fantasy-Comic, der sowohl episch, als auch intim ist, weil er von den kleinen Grausamkeiten des Lebens erzählt und die Erkenntnis offeriert, dass nichts jemals perfekt ist, nicht mal die eigenen Erinnerungen. Geoff Shaw fängt dies in dynamischen, kraftvollen Bildern ein, die durchaus etwas Jack-Kirby-Feeling aufkommen lassen. Zusammen mit Crossover einer der besten Comics des Jahres.

Von Peter

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