Am Ende der fünften Staffel wurde Sara Lance von Außerirdischen entführt. Zu Beginn der sechsten Staffel erfährt man dann, wer hinter dieser Entführung steckt. Es ist der Schurke dieser Staffel, der aber weitestgehend farblos und unaufgeregt bleibt. Er ist einer der Schwachpunkte des sechsten Jahres.

Überhaupt scheinen die Autoren die Geschichte diesmal nicht so recht im Griff zu haben. Die Staffel mäandert mit ihren 15 Folgen ganz schön dahin, vieles passt nicht so recht zueinander. Aus den Einzelteilen wird kein homogenes Ganzes. Es bleibt Stückwerk.

Manches ist davon aber zumindest interessant. So verliert John Constantine seine Magie und muss auf eine Tinktur zurückgreifen, die ihm kurzzeitig Kräfte verleiht, die ihn aber auch süchtig macht. Sicher, das ist keine enorm originelle Geschichte, aber Matt Ryan nutzt sie, um Constantine zu vermenschlichen. Er lässt es schauspielerisch krachen. Entsprechend froh muss man sein, dass er auch in der siebten Staffel dabei sein wird. Allerdings nicht mehr als John Constantine. Der erhält nämlich seine eigene HBO-Max-Serie, weswegen man die Figur nicht in einer anderen DC-Serie dabeihaben will. Welche Figur Ryan nächstes Jahr spielt? Das muss man noch sehen.

Im Laufe der Staffel werden auch die Weichen für einen Abschied gestellt. Es war schon vorab bekannt, dass Dominic Purcell aussteigen würde. So erlebt man hier mit, was nötig ist, damit Mick Rory die Waverider verlässt. Es ist eine schöne, vor allem aber wirklich ungewöhnliche Geschichte, die gerade auch so gut funktioniert, weil Rory ein kerniger Typ ist. Denn er wird schwanger. In der ersten Folge der siebten Staffel wird man ihn aber noch mal sehen können.

Damit ist Caity Lotz im siebten Jahr die Letzte aus dem originalen Kader. Alle Anderen haben die Serie mal mehr, mal weniger freiwillig im Verlauf der Jahre verlassen.

In der sechsten Staffel befasst man sich mit dem Zari-Problem – nämlich, dass es zwei gibt –, zu einer richtigen Lösung findet man aber nicht. Astra Logue ist auch mit von der Partie, ihre Anwesenheit aber eigentlich überflüssig, da sie dieselben Fähigkeiten wie John Constantine mit sich bringt. Dafür gibt es mit Spooner, gespielt von Lisseth Chavez, eine neue Figur. Sie wurde einst von Außerirdischen entführt und kann deren Anwesenheit nun spüren. Tatsächlich ist ihre Hintergrundgeschichte aber noch weit komplexer, wie man zum Ende der Staffel merkt.

Natürlich gibt es auch in dieser Staffel die üblichen Absurditäten: Eine Reality-Show der ganz eigenen LEGENDS-Art, Arbeiten in einer ungewöhnlichen Burger-Bude, Aleister Crowley, der in einem Gemälde gefangen ist, ein Live-Action-Rollenspiel der gefährlichen Art und sogar den Versuch, die eigene Vergangenheit zu ändern. Das alles ist etwas wild zusammengewürfelt, einzelne Episoden sind aber durchaus Highlights. Nur der rote Faden überzeugt bei dieser Staffel nicht so ganz. Aber auch wenn es nie mehr wird als die Summe aller Teile, sind einige dieser Teile doch auf ihre absurde Art und Weise unterhaltsam.

LEGENDS OF TOMORROW bleibt die Serie, bei der alles möglich ist. Sie hebt sich in ihrem Wahnsinn weiterhin angenehm vom Rest des Arrowverse ab. Während die sechste Staffel der Serie endlich im deutschen Fernsehen startet, geht es in den USA schon bald weiter. Der Start der siebten Staffel findet dort schon in diesem Oktober statt.

Von Peter

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