Klassisches und Neues geht bei Carlsen Hand in Hand – und manchmal wird Klassisches auch modern und neu interpretiert. Das ist reizvoll, für Leute, die schon immer Marsupilami oder Valerian und Veronique gelesen haben, aber auch für Neueinsteiger.
Mit DIE BESTIE 2 (30 Euro) wird die realistische Geschichte eines Marsupilamis im Brüssel des Jahres 1955 abgeschlossen – dramatisch, emotional, bisweilen traurig, aber sehr schön. Zidrou und Frank Pè sind einfach ein wundervolles Duo, das sich hier perfekt ergänzt. Eine Geschichte zum Staunen, egal, ob man vom Marsupilami schon mal gehört hat oder nicht. Vielleicht einer der schönsten Comics des Jahres.
MARSUPILAMI 33 (12 Euro) ist witziger, gerät das Marsu hier doch mit Eingeborenen aneinander, die es auf eine ganz bestimmte Orchidee abgesehen haben. DIE FREUNDE VON SPIROU 1 (20 Euro) ist kein Comic über den Hotelpagen, sondern die Geschichte einiger Kids, die 1943 nicht hinnehmen wollten, dass ihr Lieblings-Comic-Magazin von den deutschen Besatzern eingestellt wurde. Am Ende des Bandes gibt es eine historische Einordnung. Es ist übrigens immer wieder faszinierend, wie rund um Spirou – egal, ob nun die Figur oder das Magazin, ganz neue originelle Geschichten entstehen.
HOMMAGE AN VALERIAN & VERONIQUE (24 Euro) ist eine Sammlung kurzer Geschichten, mit denen sich die Creme de la Creme Frankreichs vor dem bedeutenden SF-Comic verbeugt. Dazu gehören Matthieu Bonhomme, André Juillard und Manu Larcenet. Aber auch deutsche Künstler sind dabei, so etwa Michael Vogt. Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit den Erfindern der Serie und einen Artikel über die deutsche Publikationshistorie von Volker Hamann, die für Neueinsteiger interessant ist und Nostalgikern wohlige Erinnerung beschert. Die YOKO TSUNO GESAMTAUSGABE 10 (32,90 Euro) enthält die drei neuesten Abenteuer der japanischen Heldin, die immer noch von Roger Leloup gestaltet werden. Dabei verschlägt es Yoko auch ins Ägypten des Jahres 1935. Jeder Geschichte ist ein redaktioneller Teil vorangestellt.
