Lange ließ Dark Horse sein eigenes Superhelden-Universum schlummern, seit ein paar Monaten gibt es jedoch mit X, GHOST und CATALYST COMIX drei neue Serien, die Helden wiederaufleben lassen, die in den 90er Jahren Teil von COMICS‘ GREATEST WORLD, dem nicht unbescheiden betitelten Superhelden-Universum von Dark Horse waren. Der US-Comic-Markt des Jahres 1993 war ein gänzlich anderer als er es heute ist. Die großen Distributor-Wars standen erst noch an, an dessen Ende ein Vertrieb als Monopolist dastehen würde. Die Spekulanten-Blase war noch nicht geplatzt. Die großen Zwei Marvel und DC hatten nur wenige Jahre zuvor mit Image einen riesigen Konkurrenten erhalten. Und Valiant war damals auf der Höhe seines Schaffens, womit es den etablierten Superhelden-Universen Paroli bot.

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Im Sommer jenes Jahres tat sich aber noch mehr: Zwei neue Superhelden-Universen entstanden. Malibu versuchte sich am ULTRAVERSE und wollte nicht kleckern, sondern klotzen, indem sich bald mehr als ein Dutzend Titel um die Gunst der Leser balgten. Und Dark Horse, der führende Independent-Verlag, der sich mit Filmlizenztiteln und herausragenden Creator-Owned-Titeln am Markt etabliert hatte, präsentierte COMICS‘ GREATEST WORLD. Bei der Etablierung des eigenen Superhelden-Universums wollte man jedoch mit Vorsicht vorgehen. Auf keinen Fall sollte der Markt übersättigt werden.

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Und so startete man im Juni 1993 den Event COMICS‘ GREATEST WORLD, eine 16-teilige Miniserie, die wöchentlich erschien, einen reduzierten Umfang von 16 Comic-Seiten hatte, aber dafür auch nur einen Dollar pro Ausgabe kostete. Mit dieser Geschichte wurde etabliert, wie die Welt dieser Superhelden aussah – mit vier Orten, an denen sich künftig die Action abspielen würde: die von Korruption zerfressene Stadt Arcadia, die Industriestadt Steel Harbor, die Golden City und die Wüstengegend Cinnibar Flats, in der sich das Vortex geöffnet hatte.

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Erzählt wird eine große Geschichte, in der Außerirdische nach dem Heretic suchen, der in den 30er und 40er Jahren Experimente anstellte, die letzten Endes dazu führten, dass Meta-Menschen entstanden. In diesen 16 Heften wurden praktisch alle wichtigen Figuren des Universums vorgestellt: X, Ghost, Pit Bulls, Monster, Rebel, Mecha, Titan, Catalyst: Agents of Change, Barb Wire, The Machine, Wolf Gang, Motorhead, Division 13, Hero Zero, King Tiger und Vortex.

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Der Plan von Dark Horse sah vor, das Universum langsam auszubauen. Darum begann man in der ersten Hälfte 1994 auch mit der Veröffentlichung weniger ausgewählter Serien und einzelner Specials. Im Februar des Jahres ging X an den Start, eine von Steven Grant geschriebene Serie, die auch vom Mysterium ihrer Hauptfigur lebte. X ist der Beschützer von Arcadia, aber niemand weiß, was seine Motive wirklich sind. Er geht gegen die Korruption in der Stadt vor und warnt jene, die gegen sein Gesetz verstoßen einmal. Eine zweite Warnung gibt es nicht. Ebenfalls in Arcadia angesiedelt ist die Serie GHOST. Bei ihr handelt es sich um eine Journalistin, die ermordet wurde und nun als Geist zurückgekehrt ist. Sie ist nichtkörperlich, aber die Kugeln, die sie mit ihren beiden Revolvern abfeuert, sind dennoch tödlich. Sie ist auf der Suche nach den Hintermännern ihrer Ermordung. GHOST war die mit Abstand erfolgreichste Serie des Imprints.

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Während X es auf „nur“ 25 Hefte brachte, womit er immerhin an zweiter Stelle stand, überlebte GHOST 36 Ausgaben, wurde dann eingestellt und kehrte innerhalb eines Jahres mit einer neuen Serie zurück, die es auf weitere 22 Ausgaben brachte. Mit der zweiten Serie war sie praktisch die letzte Überlebende von CGW.

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Verpasst auch nicht den zweiten Teil dieser Superhelden-Historie!

Von Peter

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