Wenig erfolgreich war BARB WIRE, das nur neun Hefte lang lief, aber immerhin die Basis für einen ziemlich üblen Film mit Pamela Anderson abgab. Ebenfalls kurzlebig waren CATALYST: AGENTS OF CHANGE mit sieben Heften, THE MACHINE mit vier Heften, DIVISION 13 mit vier Heften, AGENTS OF LAW mit sechs Heften und MOTORHEAD mit sechs Heften. Von vornherein auf nur zwölf Hefte angelegt war OUT OF THE VORTEX, die von John Ostrander geschrieben wurde und eines der Highlights von CGW ist. In ihr fand die direkte Fortsetzung von COMICS‘ GREATEST WORLD statt und es wurde erzählt, wie das Öffnen eines Dimensionsrisses die Welt verändert. Andere Serien waren von vornherein nicht besonders zugkräftig, so Motorhead mit einem Muskelprotz, der ständig vom Lärm in seinem Kopf abgelenkt war. Und andere waren wohl zu anders, als dass sich der Leser leicht mit der Hauptfigur hätte identifizieren können, so THE MACHINE, ein Mensch-Maschinen-Hybride, der mehr und mehr seine Menschlichkeit einbüßt.

ghostii7Ghost_v1_01_00

Im Juni 1994 hatte man einen zweiten Event vorbereitet: die zwölfteilige, erneut wöchentlich erscheinende Serie WILL TO POWER. Darin wird der Held Titan, den man als so etwas wie den Superman von CGW ansehen könnte, böse und kämpft gegen so ziemlich jeden Helden in Arcadia, Steel Harbor, Golden City und Cinnibar Flats. WILL TO POWER war der Abgesang von COMICS‘ GREATEST WORLD. Auch aufgrund des nur bedingten Erfolgs änderte man den Imprint-Namen in DARK HORSE HEROES.

ktm1gvhz

Bis in den Sommer 1995 liefen noch einige Reihen von DHH, allerdings reichten auch Stunts wie das Auftauchen von Predators, die die vier Städte besuchten und gegen X und Co. kämpften, nicht aus, um die Serien zu retten. Auch THE MASK machte eine World-Tour und ein geplantes Crossover zwischen VORTEX und Steve Rudes NEXUS wurde noch vor Veröffentlichung wieder gestoppt. Weitere Crossover zeigten Hero Zero im Kampf mit Godzilla und Ghost, die sich erst mit dem Shadow, dann mit Hellboy herumschlug und zuletzt auf Batgirl traf.

gstshwgsthbytpb

Specials und Miniserien erschienen noch bis ins Frühjahr 1996, aber im April des Jahres musste auch X die Waffen strecken und wenig später war es nur noch GHOST, die regelmäßig erschien. Doch auch ihre Tage waren gezählt.

mhdspmach3

X erlebte seinen ersten Auftritt in der Anthologie-Reihe DARK HORSE COMICS, wobei seine Geschichte in den Nummern 8 bis 10 erzählt wurde. Und dann startete die eigene Serie dieser Kreuzung aus Batman und Punisher, die  von Steven Grant als Antiheld angelegt war und bei denAbenteuern außergewöhnlich kompromisslos vorging. Schlichtweg grandios ist die Optik von X.

wtp1ootv11

Das Schöne an diesem Superhelden-Universum war, dass Dark Horse darauf achtete, nicht mehr als fünf oder sechs Titel im Monat zu publizieren, so dass man selbst mit schmalem Budget alle Ausgaben kaufen und so dem kompletten Universum folgen konnte. Bei Marvel und DC ist das ja mit 70 bis 100 Heften im Monat nur unter Aufbietung hoher Finanzen möglich. Natürlich war nicht alles Gold, was glänzte. Einige Figuren waren ganz billige Rip-offs von anderen. Und so manche Serie war einigermaßen schlampig geschrieben oder in einer Art gezeichnet, die selbst in den frühen 90er Jahren schon nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen hätte. Aber wenn CGW gut war, dann war es das so richtig!

x18x4

Insgesamt sind von COMICS‘ GREATEST WORLD bzw. DARK HORSE HEROES 199 unterschiedliche Hefte erschienen (wenn ich mich nicht verzählt habe…). Und das über mehrere Jahre hinweg. Zu den Highlights, die auch heute noch wirklich lesenswert sind, wenn man sich für das Superhelden-Thema begeistern kann, gehören die 16-teilige Start-Miniserie, X, GHOST und OUT OF THE VORTEX. Aber auch andere Titel wussten bisweilen zu punkten, so etwa CATALYST: AGENTS OF CHANGE, als sich dort Golden City von den USA unabhängig erklärt.

352321-21168-127170-1-dark-horse-heroes-om_medium15289

Einige dieser Titel gibt es mittlerweile auch in günstigen und umfangreichen DARK HORSE HEROES OMNIBUS-Sammelbänden, so dass man pünktlich zum Neustart der Dark-Horse-Helden auch nachlesen kann, wie sie sich vor knapp 20 Jahren geschlagen haben. Oder man macht es klassisch und besorgt sich Back-Issues, was mit weit mehr Flair verbunden ist.

Von Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert