Die Story-Idee stammt von Llexi Leon, der für die Musikvideo-Umsetzung von Iron Maiden-Songs zuständig ist. Er hat die Geschichte rund um Eddie the Head entwickelt, für das Schreiben des Skripts holte man jedoch einen erfahrenen Autor.

Edginton ist ein britischer Autor, der seit den frühen 1990er Jahren aktiv ist und für alle namhaften US-Comic-Verlage geschrieben hat. Zu seinen größten Leistungen und Erfolgen gehört Scarlet Traces, eine Geschichte, mit der er H.G. Wells Krieg der Welten fortgesetzt hat. Er hat sich in seiner Karriere immer als vielseitig erwiesen, schrieb Superhelden ebenso wie Lizenzserien (z.B. Aliens), war für das britische Traditionsmagazin 2000 A.D. tätig und hat sich auch klassischer Figuren wie Sherlock Holmes angenommen. Die Gelegenheit, eine Geschichte mit Eddie the Head umzusetzen, ließ er sich als Fan der Band nicht entgehen.

Die Zeichnungen stammen von Kevin West, der seit den frühen 1990er Jahren Comics macht. Er war für Marvel und DC tätig und hat auch Lizenz-Themen umgesetzt, trotzdem er einen gefälligen und dynamischen Stil hat, ist er aber nie zu einem der Stars der Szene aufgestiegen. Dennoch: Wie er diesen Comic umgesetzt hat, macht schon Laune. Es sind die ganz großen actionreichen Szenen mit kosmischem Hintergrund, die er besonders gut in Szene setzen kann.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht natürlich Eddie the Head, der an einen Baum gekettet ist, aber von der Hellseherin, einer – wie es heißt – Seherin im Reich der Sinne – befreit wird. Der Untote, der nicht des Sprechens mächtig ist, muss sich nun auf die Suche nach den Splittern seiner Seele machen, gerät damit aber auch mit dem Tier aneinandergerät. Aber es gibt keinen Ausweg. Eddie muss sich dem Bösen stellen, denn er kämpft nicht nur um die Splitter seiner eigenen Seele, sondern um die Seele der Menschheit selbst.

Denn Eddie ist die Inspiration, die acht Milliarden Menschen auf der Erde antreibt. Sein Wirken ist es, das den Forscher- und Schöpfungsdrang bedient. Darum muss Eddie sich auch dem ultimativen Kampf stellen.

Der Comic hat eine Form von Ende, aber eines, das auf eine Fortsetzung schielt. Tatsächlich kam die auch mit Iron Maiden – Legacy of the Beast: Night City vom selben Kreativteam.

Die Geschichte beginnt damit, dass Meteorsplitter über London herabstürzen und das East End zu einer Höllensphäre machen, die nur noch als Night City bekannt ist. Zusammen mit seinen Verbündeten, dem Alchemisten und der furchtlosen Madame Charlotte, muss Eddie nun die Stadt, die Welt und das Universum selbst retten.

Doch erstmal begegnet Eddie dem Tier, das ganz traditionell gestaltet ist – so stellt man sich Satan gemeinhin vor. Die Umsetzung ist gut gelungen, ein Fan der Band muss man nicht unbedingt sein, um bei diesem Comic einsteigen zu können. Seine Fantasy-Geschichte auch nicht unbedingt besonders originell, diesen ewigen Kampf des Guten gegen das Böse hat man schon häufig gesehen. Aber wenn es spritzig umgesetzt ist, kann es ja dennoch Spaß machen. Und das ist hier durchaus der Fall.

Ein Comic für Fans, aber eben nicht nur für diese. Klar, in erster Linie werden hier all jene angesprochen, die auch die Iron Maiden-Alben zuhause haben, aber die Kunst solcher Comics ist eben auch, nicht nur zu den Bekehrten zu predigen. Das gelingt, weil Eddie the Head als Figur vielleicht nicht atemberaubend originell ist, aber trotz sprachlicher Einschränkungen doch ziemlich cool daherkommt.

Von Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert