Superhelden sind in den USA nicht nur von Marvel und DC, es gibt auch allerhand Helden anderer Verlage, so etwa den von Todd McFarlane erfundenen Spawn. Der erlebte sein erstes SNES-Spiel im Jahr 1995. Seit Jahren taucht Spawn, ein Agent, der ermordet wurde und in die Hölle kam, aber als tödliche Schauergestalt zurückkehrte, nur noch in Gastrollen auf. McFarlane, der an einem neuen Film arbeitet, sprach jüngst aber auch davon, dass ein neues Spiel in Entwicklung sei.

In eine ähnliche Richtung geht THE DARKNESS, ein Ego-Shooter, in dem man die Rolle von Jackie Estacado übernimmt, einem Auftragskiller, der nicht mit Waffen, sondern mit seinen Fähigkeiten seine Opfer zur Strecke bringt. Das Spiel debütierte 2007, ein Sequel folgte 2012.

Mike Mignolas Hellboy, der bereits drei Filme zu verbuchen hat, war erstmals im Jahr 2000 in HELLBOY: DOGS OF THE NIGHT spielbar, das Game kam aber gemeinhin überall extrem schlecht weg. Besser war da schon 2008 HELLBOY: THE SCIENCE OF EVIL, das mehr mit den Filmen als mit den Comics gemein hat.

Weitere Helden, die mal mehr, mal weniger erfolgreich zu Spielen kamen, sind Shadowman und Turok. Letzterer, ein Indianer, der in die Zeit der Dinosaurier zurückversetzt wird, hatte seit 1997 einige sehr erfolgreiche Games.

Besonders kurios ist, wenn ein Spiel nicht nur einen Comic adaptiert, sondern damit auch einen Film. So geschehen bei ALIENS VS. PREDATOR. Lange, bevor die Monster im Kino aufeinandertrafen, brachte der Comic-Verlag Dark Horse sie zusammen. Er publizierte Comics zu beiden SF-Filmen, die vom selben Lizenzgeber Fox kommen und kombinierte sie dann Ende der 1980er Jahre. Im Jahr 1993 gab es dann das erste Spiel, weitere folgten im Lauf der Jahre.

Den Anstoß hierfür leisteten die Comics, ohne die es dieses Treffen der Weltraummonster vielleicht nie in einem anderen Medium gegeben hätte.

Gleiches gilt für ROBOCOP VS. THE TERMINATOR. Zuerst kam der Comic, der 1992 von Dark Horse veröffentlicht wurde. Auch hier hatte man erkannt, dass man zwei Franchises, zu denen man Comics produzierte, zusammenführen konnte. Im Jahr 1994 folgte das Spiel für Mega Drive und SNES. Man schickt hier aus der Zukunft einen Soldaten zurück, um RoboCop zu zerstören, da dessen Technik die Grundlage für die späteren Terminatoren bildet. Aber auch SkyNet erfährt von diesem Versuch, die Vergangenheit zu ändern, und schickt Terminatoren. So kommt es zum Kampf der Cyborgs. In MORTAL KOMBAT 11 treten die beiden übrigens auch gegeneinander an.

Es wäre natürlich uferlos, allen Umsetzungen von Comics als Spiel in diesem Artikel zu gedenken. Neben den Superhelden waren es im Lauf der Jahre durchaus auch andere Comics, die eine Umsetzung erlebten, so z.B. Charles Schulz‘ PEANUTS oder die aus dem MAD MAGAZIN bekannte Reihe SPION GEGEN SPION oder auch der ständig gefräßige Kater GARFIELD. Nicht alles bot sich wirklich für eine Spielumsetzung an, Entwickler und Studios hat das aber freilich nie davon abgehalten, es nicht dennoch zu versuchen.

So wird man auch in den kommenden Jahren immer wieder auf Spiele treffen, deren Vorlage ein Comic war – egal, wie gut oder schlecht sich diese Vorlage auch anbietet. In multimedialen Zeiten muss sich ein Franchise schließlich in alle Richtungen bewegen …

Von Peter

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