Was, wenn Superhelden wirklich altern würden? Diese Frage stellt sich die Graphic Novel SPIDER-MAN: DIE GESCHICHTE EINES LEBENS (19,99 Euro), in der Chip Zdarsky in sechs Heften erzählt, wie Peter Parkers Leben in Echtzeit ausgesehen hätte, beginnend im Jahr 1966, endend im Jahr 2019.

Es ist ein ganzes Leben, das Zdarsky hier abdecken muss. Er tut das, indem er Schlüsselmomente in Spider-Mans Leben nimmt, sie aber anders fortlaufen lässt, als man das aus den alten Comics kennt. In den 1960er Jahren verabschiedet Peter Flash Thompson in den Vietnamkrieg und hadert damit, ob er als Spider-Man nicht auch in den Krieg ziehen müsste. In den 1970er Jahren ist mit Gwen Stacy verheiratet, als der erste Klon-Zwischenfall stattfindet und ihn aus der Bahn wirft. In den 1980er Jahren hat er eine neue Frau und zwei Kinder, als er mit dem schwarzen Kostüm zur Erde zurückkehrt und Kraven seine letzte Jagd auf ihn beginnt. In den 1990er Jahren schlägt die Klon-Geschichte mit der Frage, wer der wahre Peter Parker ist, zurück. In den 2000er Jahren jagt Morlun Spider-Man und der Krieg der Superhelden beginnt.

In den 2010ern gibt es einen neuen Spider-Man und Peter Parkers Wacht endet. Das Faszinierende an diesem Comic ist zu sehen, wie Peter sich weiterentwickelt. Er hat eine eigene Firma, ist erfolgreich, hat Familie, liebt, scheitert, verliebt sich erneut. Es ist ein volles, ausgefülltes Leben, das man hier miterlebt. Wenn es an diesem Comic überhaupt etwas auszusetzen gibt, dann nur den Umstand, dass man sich mehr Umfang als 200 Seiten gewünscht hätte. Die Zeichnungen sind übrigens vom grandiosen Mark Bagley.

Von Peter

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