Der Illustrator und Comic-Zeichner Timo Wuerz ist seit Jahren für die unterschiedlichsten Verlage und Medien aktiv. Er hat unzählige Cover für die Heftroman-Serie JOHN SINCLAIR gemalt, hat das Cover-Motiv zum Roman MORD IN GEEKTOWN gestaltet und für Labels wie Wicked Vision, HanseSound und Turbine Cover für Mediabooks umgesetzt.

Erzähl doch mal bitte, wie der Prozess abläuft, wenn du ein neues Gemälde angehst – auch gerne in Hinblick darauf, wie du da technisch rangehst mit favorisiertem Papier, Farben etc.
Das ändert sich immer wieder. Ich versuche, ständig neue Techniken zu verwenden, die ich für das entsprechende Projekt passend finde oder um mich selbst bei Laune und neugierig zu halten. Ich verwende wohl so ziemlich alles, was ich finde. Selbst wenn ich so alt bin, dass ich damals quasi einer der Pioniere der digitalen Bildbearbeitung war und lange ganz oder teilweise digital gearbeitet habe, bleibe ich doch im Grunde meines Herzens traditioneller Maler und arbeite mittlerweile wieder so old school wie zu Beginn meines Weges. Ich liebe es eben, Farbe an den Händen zu haben. Zudem können kein Druck, Scan und keine Bildschirmdarstellung mit dem Ausdruck und der Farbigkeit eines Originalgemäldes mithalten. Das höre ich auch immer wieder von den Sammlern, die meine Originale kaufen und dann, nachdem sie ein Foto oder einen Druck davon sahen, nun das eigentliche Einzelstück in den Händen halten. Meist male ich Cover im Format 40 x 60 cm auf Papier mit Aquarell, Acryl, Tusche, Stiften und eben allem, was herumliegt. Wenn es Sinn ergibt, verbrenne ich auch schon einmal Teile eines Bildes, wenn dies thematisch passt.

Für das Cover von MORD IN GEEKTOWN hast du ein paar Vorgaben bekommen, auch in Hinblick darauf, wie die Figuren aussehen sollen. Und du hast es ziemlich perfekt erfasst, obwohl du den Roman nicht gelesen hast. Ist das eine Intuition, die ein Künstler braucht, um sich in das Werk anderer eindenken und es visuell umsetzen zu können?
Da hilft es natürlich, wenn man die visuellen Gesetze eines Genres kennt. Lange Erfahrung und sicherlich Intuition erledigen den Rest. Es freut mich, sehr oft zu hören, dass ich genau den Ton und den Look treffe, den sich die Auftraggeber vorgestellt hatten. Oder übertreffe. Natürlich würden die mich erst gar nicht anfragen, würden sie meine Arbeiten nicht eh mögen. Schön, dass dies mir anscheinend auch bei MORD IN GEEKTOWN gelang.

Das finale Cover-Motiv entsteht. Timo Wuerz bei der Arbeit.

Deine Arbeiten sind regelmäßig bei der Heftromanreihe JOHN SINCLAIR, aber auch den Comics des Zauberstern Verlags (FLASH GORDON, MIKROS, PHANTOM) zu sehen.
Da wird quasi aus Versehen ein Gemälde von mir für ein JOHN SINCLAIR-Cover verwendet und Zack! Zwanzig Jahre später ist man der Künstler, der die meisten Titelbilder dafür gemalt hat, mittlerweile ein paar Hundert. Gezählt habe ich die nicht. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich der Lieblingscovermaler von Sinclair-Schöpfer Jason Dark sein darf. Ich fing mit Comics ja an, bevor ich Alben- und Buchcover malte, im Filmdesign arbeitete oder Luxusautos gestaltete. Und vor all dem, was ich sonst noch so anstellte. Mit 19 Jahren erschien mein erstes Comicalbum, es folgten viele weitere und so landete ich schnell auch bei Disney, Marvel oder DC Comics. Und helfe eben auch meinem alten Freund Simeon Hrissomallis von Zauberstern aus, wenn er meine Hilfe braucht. Noch viel lieber, wenn es sich um PHANTOM oder MIKROS handelt: zwei Serien, die ich selbst sehr mag.

Das Motiv ist für Cover und Backcover.
Es ist fertig. Danach gab es noch einen kleinen Änderungswunsch, den Timo Wuerz perfekt umsetzte. Man beachte den Mann in der gelben TNG-Uniform. Beim Motiv, das auf dem Cover ist, sieht man seinen Arm. Den zeichnete der Künstler dann separat und fügte das Element später digital zusammen.
Das finale Motiv für das Cover von MORD IN GEEKTOWN.

Von Peter

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