Charles Dickens’ Geschichte ist einer der ganz großen Klassiker. Es gibt wohl kaum jemanden, der sie nicht kennt, wurde sie doch schon Dutzende Male verfilmt. Eine Version wie die von Robert Zemeckis gab es so jedoch noch nie, auch wenn gerade Disney durchaus schon für ungewöhnlichere Adaptionen gesorgt hat, so etwa DIE MUPPETS WEIHNACHTSGESCHICHTE in den Neunzigerjahren.

Zemeckis arbeitete hier mit demselben Verfahren, das er auch schon für DER POLAREXPRESS und BEOWULF benutzt hat. Und abermals kann man verkünden, dass die Technik sich verfeinert hat und Atmosphäre und Figuren noch ein klein wenig besser geworden sind.

Wie jeden Tag zeigt sich Ebenezer Scrooge (Jim Carrey) auch am Heiligen Abend als Geizhals und Misanthrop, ob er nun seinen getreuen Buchhalter (Gary Oldman) anblafft oder seinen gut gelaunten Neffen (Colin Firth). Wenig später begegnet er dem Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Joseph Marley, der im Jenseits den Preis für seine Herzlosigkeit bezahlt. Marley, der Scrooge ein ähnliches Schicksal ersparen möchte, erzählt ihm, dass er von drei Geistern Besuch bekommen wird. Und in der Tat: Die Geister der vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Weihnacht entführen den alten Scrooge auf eine Reise, die ihm letztendlich die Augen öffnet. Dabei wird er mit Wahrheiten konfrontiert, die er am liebsten verleugnen möchte, doch er muss sein Herz öffnen und seinen Jahre langen Groll ablegen, bevor es zu spät ist.

Das Faszinierende an dieser Art, Filme zu machen, ist die Tatsache, dass Schauspieler auch jenseits ihres eigenen Alters aktiv werden können. So spielt Jim Carrey einen alten gebrechlichen Mann und ist zugleich der Onkel von Colin Firth, der im wahren Leben 16 Monate älter als Carrey ist. Doch die Magie des Films – die Magie dieses Films – macht es möglich, und das in absolut überzeugender Form.

Zemeckis schrieb selbst das Drehbuch. Er erklärte, dass Dickens EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE schon immer eine seiner liebsten Erzählungen war, auch wenn er eingrenzte, dass es seine liebste Zeitreisegeschichte ist. An Zeitreisen im eigentlichen Sinne denkt man bei diesem Film aber nicht.

Gratulieren muss man Zemeckis, weil er es geschafft hat, der Vorlage treu zu bleiben. Wie keine Verfilmung zuvor hält sich Zemeckis’ Version genau an die Vorlage. Nur selten und in Detailfragen weicht der Film vom Roman ab.

So kann man sowohl als Kenner der Vorlage, aber auch als jemand, der schon verschiedene Verfilmungen gesehen hat, hier einiges entdecken, denn durch die Nähe zum Original gibt es einiges, das man so nicht kennt bzw. endlich einmal so sehen wollte.

Die Besetzung ist namhaft ausgefallen. Neben Carrey und Firth sieht man hier auch Anthony Hopkins und Robin Wright, die beide schon in Zemeckis’ BEOWULF mit dabei waren. Zudem finden sich im Ensemble Gary Oldman, Bob Hoskins und Cary Elwes ein. Die meisten von ihnen spielen dabei gleich mehrere Rollen.

Carrey etwa ist nicht nur Scrooge in verschiedenen Altersstufen, sondern spielt auch die drei ihn besuchenden Geister.

Von Peter

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