In Italien ist die Figur Diabolik ein Star – und das, obwohl er ein gemeiner Killer und Verbrechrer ist. DIe Comics erscheinen seit Jahrzehnten, den Höhepunkt hatten sie in den 60er und 70er Jahren, als Mario Bava auch einen ersten Film inszenierte. Mit DIABOLIK WIRD GEJAGT, der am 23. November erscheint, gibt es jetzt einen neuen.


Der ist geradezu episch geworden – 133 Minuten Laufzeit ist schon was. Vielleicht sogar einen Tick zu viel. Erzählerisch hätte man schon straffen können, aber so hat man zumindest jede Menge Zeit, sich am Retro-Chic des Films sattzusehen.
Um den ,,König des Schreckens“ und seine Komplizin Eva Kant endlich verhaften zu können, stellt Inspektor Ginko dem Gaunerduo eine Falle: Mit einer radioaktiven Peilsubstanz überzogene Juwelen sollen die Polizei zum Versteck der Verbrecher führen. Nach dem Überfall fliehen Diabolik und Eva mit der Beute in die Berge, wo sie von Ginko und seinen Männern aufgespürt werden. Der Meister der Verwandlung kann entkommen, lässt aber seine Geliebte zurück. Die will sich rächen – und bietet deshalb Ginko ihre Hilfe an, um Diabolik zu fangen.

Der Film basiert auf der Geschichte „L‘arresto di Diabolik“, die als dritter Band der Reihe publiziert wurde. Außerdem werden auch Elemente der Comic-Neuerzählung eingewoben, in der es um den Diebstahl des rosafarbenen Diamanten geht.
Die Manetti-Brüder haben das Skript zusammen mit Michelangelo La Neve geschrieben – sein letztes Projekt vor seinem Ableben. La Neve ist in Italien aber auch als Comic-Autor bekannt und hat u.a. „Dylan Dog“-Geschichten geschrieben.


Die Fans in Italien waren zwiegespalten ob des Films. Aber das mag damit einhergehen, dass sie die Comics eben gut kennen. Hierzulande sind sie kaum bekannt, man kann also ohne Erwartungen an den Film herangehen. Dann präsentiert er sich als stylischer Action-Film mit einem so coolen wie charismatischen Anti-Helden, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht.
Diabolik-Darsteller Luca Marinelli blinzelt nur in ganz wenigen Einstellungen. Darum fällt es umso mehr auf, als er vor Gericht mit dem Blinzeln eine Nachricht per Morsecode übermittelt.


Neben DVD und Blu-ray gibt es von DIABOLIK WIRD GEJAGT auch eine Special Edition mit beiden Medien. Die enthält als besonderen Bonus noch den zugrundeliegenden Comic „Diabolik – Ginko greift an“ von 1964 mit knapp 130 Seiten, und das erstmals auf Deutsch. Eine schöne Edition, die dem Interessierten dann auch zeigt, wie die Comics vor fast 60 Jahren waren und wieso DIABOLIK auch heute noch in Italien populär ist.

Von Peter

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