Mit GIPFEL DER GÖTTER präsentiert Netflix einen ungewöhnlichen Film. Einen Zeichentrickfilm für Erwachsene, im Stil eines Anime, aber mit einer Geschichte, die auf alle stilistische Übertreibung verzichtet und stattdessen ein faszinierendes Bergsteigerdrama abliefert. Die Vorlage zum Film lieferte Jiro Taniguchi ab. Der fünfteilige Manga erschien in Japan von 2000 bis 2003, in Deutschland nahm sich ab 2007 der Verlag Schreiber & Leser der Veröffentlichung an. Taniguchi zeichnete, der Text stammt von Baku Yumemamura.

Der Manga sorgte auch hierzulande für Furore, da er wie praktisch alle Arbeiten von Taniguchi eine ernsthafte, an ein reiferes Publikum gewandte Erzählung ist.

Hier geht es um einen Reporter, der herausfinden will, ob in den frühen 1920er Jahren jemand wirklich die Erstbesteigung des Mount Everest geschafft haben könnte. Eine Kamera, die das belegen könnte, soll sich im Besitz des Bergsteigers Haru befinden, der sich schon vor langer Zeit von der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Nun beginnt der Reporter, nach ihm zu suchen. Eine Suche, die ihn bis zum Mount Everest führt.

Netflix ließ die Geschichte in Zeichentrickform umsetzen. Man kann da schon erahnen, wie dieser Film real gedreht ausgesehen hätte, denn die Bilder der verschneiten Berglandschaften sind auch in Zeichentrickform atemberaubend. Zudem überzeugt die Geschichte durch ihre hohe Dramatik, aber auch Tragik. Sie geht auf die Suche nach dem, was auch den Reporter antreibt – zu verstehen, wieso Menschen etwas eigentlich Zweckloses wie die Besteigung eines Berges machen. Am Ende gibt es eine Form von Antwort, die den philosophischen Aspekt der Geschichte sehr schön herausarbeitet.

GIPFEL DER GÖTTER ist ein großartiger Film mit toller Optik und exakt gezeichneten Figuren. Eines der großen Bergsteigerdramen.

Von Peter

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