Ab dem 23. Februar gibt es die Marvel-Serie HELSTROM bei Disney+ zu sehen.

Die in den USA beim Streaming-Dienst Hulu veröffentlichte Serie HELSTROM markiert das Ende einer Ära. Es handelt sich hierbei um die letzte Serie, die vom Fernseharm von Marvel Studios produziert wurde.
Dazu muss man ein wenig ausholen. Marvel war zweigeteilt. Die Filme wurden unter der Aufsicht von Kevin Feige produziert, der Fernsebereich war ein eigenes Ding. Feige wollte damit so wenig als möglich zu tun haben und rückte darum auch kaum Informationen über kommende Filme heraus, so dass die Serien wie AGENTS OF S.H.I.E.L.D. oder die, die bei Netflix liefen, nur oberflächliche Verbindungen zum MCU hatten. Die letzte Serie dieser Art ist nun HELSTROM, das zu weit in der Produktion war, um es noch zu stoppen (anders als eine GHOST RIDER-Serie).
Denn der Machtkampf wurde zu Kevin Feiges Gunsten entschieden. Er hat nun auch das Sagen über die Fernsehserien des MCU. Damit einher gehen neue Shows wie die kommenden mit Moon Knight und She-Hulk, aber auch solche, die bereits für Disney+ angekündigt wurden, also WANDAVISION und FALCON AND THE WINTER SOLDIER. Diese sind stark mit dem MCU verwoben, weil hier auch Hauptfiguren der Filme auftreten.
Dass HELSTROM existiert, ist im Grunde nicht weiter dramatisch. Weil die Comic-Vorlage obskur war und die Fernsehserie sich auch kaum wie ein Marvel-Produkt anfühlt.


Die Serie basiert auf den „Son of Satan“-Comics aus den 1970er Jahren, in denen Daimon Hellstrom der Sohn Satans war und zusammen mit seiner Schwester Satana. Beide wuchsen voneinander getrennt auf – er hielt sich an seiner Menschlichkeit fest, sie zelebrierte ihre dämonische Herkunft. Immer wieder geriet er mit seinem Vater in Konflikt und wurde gar mal ein Mitglied der Superheldentruppe Defenders.
Davon ist in der Serie praktisch nichts übrig geblieben. Daimon Helstrom und seine Schwester Ana sind die Kinder eines berüchtigen Serienkillers. Er ist ein Ethik-Professor, verfügt über übernatürliche Fähigkeiten und versucht, die, die er liebt, vor den Dämonen zu bewahren, die in dieser Welt unterwegs sind. Sie leitet ein Auktionshaus und jagt jene, die anderen Schmerzen zufügen. Ihre Mutter ist in der Psychatrie, Daimon erhält Hilfe von einer Gesandten des Vatikans.
Daimon kann Dämonen exorzieren und hat telekinetische Kräfte, kann aber auch Feuer heraufbeschwören, Ana kann Menschen die Lebenskraft abzapfen. In den Comics ist seine Macht das Höllenfeuer, während sie ein Sukkubus ist.
In der Personenzeichnung orientiert man sich etwas an der Vorlage, die Geschichte selbst ist aber schon ihr eigenes Biest. HELSTROM erinnert weniger an Marvel-Produktionen, als vielmehr an CONSTANTINE (den Film mit Keanu Reeves).
Das heißt, die Show kommt stimmungsvoll und düster daher. Sie schreckt auch nicht davor zurück, den Horror, den sie in ihren Geschichten zu erwecken versucht, greifbar werden zu lassen. Diese Show lebt von ihrer Atmosphäre.


In der Hauptrolle agiert Tom Austen (THE ROYALS), während Sydney Lemmon (Isabelle in drei Folgen von FEAR THE WALKING DEAD) seine Schwester spielt. Robert Wisdom (THE WIRE) ist ein Wächter des Okkulten, der gegen das Böse kämpft, während Elizabeth Marvel (HOUSE OF CARDS) die Mutter spielt. In einer wiederkehrenden Rolle ist Daniel Cudmore dabei, der in drei X-MEN-Filmen als Colossus mit dabei war.
Als echte Marvel-Serie gilt HELSTROM nicht, eingestellt ist sie auch schon wieder. Und zwar, weil man das MCU in Film und Fernsehen nun wirklich ohne jede Ausnahme miteinander vereint haben will.

Von Peter

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