Faszinierender sind die Geschichten von Alan Moore, die mit dem dritten Carlsen-Band starteten, was vor allem auch daran liegt, dass er die Geschichte viel weiter aufzieht und echten Horror präsentiert. Seine Idee, das Swamp Thing neu zu definieren, war bahnbrechend und wirkte so stark nach, dass spätere DC-Serien Figuren auch zu Elementaren machten (Animal Man wurde der Champion des Rots, Firestorm ein Feuer-Elementar).

Die Zeichnungen von Stephen Bissette und John Totleben sind sehr detailliert und leben von einer düsteren Atmosphäre, die dazu beiträgt, den Horroraspekt dieser Serie herauszuarbeiten. Unter Moore entwickelte sich Swamp Thing zu einer Serie, die auf ein Siegel der Comics Code Authority verzichtete. Zugleich war dies die erste Serie seit den seligen Horror-Comics von EC, die sich literarisch gab und mit Konzepten hantierte, die die Intelligenz des Zuschauers forderten, anstatt einfach nur mit Monstern punkten zu wollen.

Die Carlsen-Serie besteht aus Heften zweier unterschiedlicher Serien. Die ersten beiden Bände beinhalten die ersten zehn Hefte der ersten Serie Swamp Thing, die 1972 an den Start ging. Sie wurden von Len Wein und Berni Wrightson gestaltet. Wein blieb der Serie bis zum 13. Heft treu, Wrightson ging schon nach dem zehnten. Danach übernahmen David Michelinie und Nestor Redondo. Die Serie wurde mit der 24. Ausgabe eingestellt.

Anlässlich des Kinofilms von Wes Craven startete DC im Jahr 1982 die Serie Saga of the Swamp Thing, die von Martin Pasko geschrieben wurde. Moore übernahm mit der Nr. 20 und beendete die offenen Fäden der vorangegangenen Geschichten, mit Nr. 21 („Die Anatomiestunde“) definierte er das Swamp Thing dann neu. Die Einführung von John Constantine in der US-Nummer 37 erlebten die deutschen Leser nicht mehr. Die Figur war von Zeichner Stephen Bissette zuvor in Hintergründen eingebaut worden und weckte dann Alan Moores Interesse.

Die ersten zwei Hefte von Wein und Wrightson erschienen 1987 als Band 57 der Ehapa-Reihe Die großen Phantastic-Comics. Panini veröffentlichte von Oktober 2003 bis November 2006 eine Neuedition der Moore-Hefte, schaffte es aber nur bis zur US-Nummer 50. Immerhin gab es bei der Panini-Ausgabe aber auch die lange überfällige Fortsetzung der bei Carlsen erschienenen Hefte. Auf eine Komplett-Edition der Moore-Hefte – geschweige denn der kompletten Serie – wartet man immer noch. Auch in den USA wurde nur der Moore-Run in gesammelter Form vorgelegt.

 

Von Peter

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