„Er ist am Leben! Gott sei Dank!“ Diese Worte hätten aus dem Mund eines strahlenden Batman kommen können. Sie hätten verkündet, dass Robin, der Wunderknabe, seine grausame Begegnung mit dem Joker überlebt hat. Doch 5343 Comic-Leser waren dagegen. Sie verhängten das Todesurteil über Jason Todd und machten den Joker zu ihrem Henkersknecht. Der Batman-Klassiker EIN TOD IN DER FAMILIE hat auch  fast 30 Jahre nichts von seiner Dramatik verloren.

1988 nutzte DC die Gunst der Stunde und ließ seine Leser abstimmen, ob Robin sterben oder leben sollte. Da Jason Todd, anders als sein Vorgänger Dick Grayson, ein Störenfried war, gefiel vielen wohl der Gedanke, ihn endlich los zu sein. So auch Denny O’Neill, der die ganze Idee erst auf den Weg gebracht hatte und später dafür sorgen musste, dass dem Dunklen Ritter ein neuer Sidekick zur Seite gestellt wird.

EIN TOD IN DER FAMILIE ist eine spannende und actionreiche Geschichte, bei der Jason nach seiner Mutter sucht und in der Wüste seinem Schicksal begegnet. Die Momente, in denen der Joker ihn mit einem Brecheisen erschlägt, gehören sicherlich zum Aufwühlendsten, was der Superhelden-Comic jemals hervorgebracht hat. Mit dem Tod von Robin versetzt der Joker Batman einen Schlag, den dieser nicht so leicht wegstecken kann. Nachdem er zuvor Barbara Gordon verkrüppelt hat, klebt nun erneut Bat-Blut an den weißen Pfoten des Jokers. Grund genug für Batman, sich dem Joker zu stellen, doch einmal mehr hat dieser die Oberhand: Er wird durch diplomatische Immunität geschützt.

Diese im Original vierteilige Geschichte ist zu Recht ein Klassiker des Superhelden-Genres geworden, auch wenn der Aufbau der Geschichte zuerst etwas zu formelhaft ist und das Ganze einige Zeit braucht, um auf den Punkt zu kommen. Das kann den Gesamteindruck dieser mit ausreichend Charaktermomenten versehenen Geschichte aber kaum erschüttern. Wenn Jason Todd stirbt, wenn Batman hinter dem Joker her ist und sich Superman stellen muss, dann sind dies Momente, die kein Fan des Genres jemals vergessen wird!

Zeichner Jim Aparo schuf mit der Pose des Batman, der den blutüberströmten Robin in seinen Armen hält, ein geradezu archetypisches Bild. Wann immer einer der großen Helden sein Leben lässt, findet sich mittlerweile eine ähnlich angelegte Pose.

Von Peter

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