Mit THE HOMELAND DIRECTIVE hat Carlsen einen Titel im Programm, der schon des Titels wegen von der auch hierzulande erfolgreichen Fernsehserie HOMELAND profitieren dürfte, auch wenn die Geschichten sich ganz und gar voneinander unterscheiden.

Im Comic erzählt Robert Venditti davon, wie eine Ärztin der CDC ausgeschaltet werden soll – und zwar auf Geheiß der Homeland Security. Dort hat man einen Plan entwickelt, das Mandat des Präsidenten – absolute Sicherheit – umzusetzen. Doch um einen solchen Grad der Sicherheit zu garantieren, muss das Volk willentlich seine Rechte abgeben. Wie könnte man es besser dazu bringen, als durch einen verheerenden Terroranschlag von niemals zuvor gesehenem Ausmaß?

Das ist die Grundidee von THE HOMELAND DIRECTIVE, das als spannender Politthriller den Leser nicht zur Ruhe kommen lässt. Die Idee ist so erschreckend wie glaubwürdig, was vor allem daran liegt, dass man mittlerweile den  Machenschaften der Geheimdienste mit echtem Argwohn begegnet. Darüber hinaus hat Venditti eine Form des Terrors ersonnen, die in ihrer einfachen Art höchst perfide ist. Sie holt den Erfahrungshorizont des Normalbürgers ein und ist darum so wirksam.

Faszinierend sind auch die Exkurse darüber, wie gläsern man als Mensch in einer digitalen Welt eigentlich ist. Es mag abwegig anmuten, dass solche Bewegungsprotokolle, wie sie von BOCA-Mitarbeiter Wychek gezeichnet werden, nicht nur existieren, sondern auch genutzt werden, erscheint jedoch auf hässliche Art und Weise glaubwürdig. Gewöhnungsbedürftig sind die Zeichnungen von Mike Huddleston, der auf fast jeder Seite einen anderen Stil bemüht und dabei sehr häufig in pure Experimentierwut verfällt.

Von Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert