Paul Levitz war einer der fleißigsten Autoren dieser neuen Geschichten. Er schrieb mehr als 400 Seiten für die Ehapa-Ausgaben. Der umtriebigste Zeichner dieser Geschichten war Alex Saviuk mit mehr als 600 Seiten.

Bei den Autoren waren Bob Rozakis und Irv Novick noch sehr fleißig, bei den Zeichnern Pablo Marcos, Vince Colletta und Joe Giella.

Weiterhin waren an diesen Geschichten u.a. Nelson E. Bridwell, Len Wein, Alex Toth, Gil Kane, Terry Austin, George Tuska und Cary Bates beteiligt. Sie alle erwartete das merkwürdige Gefühl, einen Comic produziert zu haben, den sie in fertiger Form nie in Händen halten würden. Den Amerikanern ging es da im Grunde nicht sehr viel anders als den Südamerikanern, die für den US-Markt oder den Spaniern, die für den deutschen Markt arbeiteten.

Der Soap-Opera-Aspekt, denn die Superhelden bei Marvel hatten, hatte sich bei DC in den 1980er Jahren noch nicht durchgesetzt. Das machte es auch einfach Geschichten zu gestalten, die nur in einem Land erscheinen sollten, weil ihre Kenntnis für die anderen Publikationen, die in den USA verkauft wurden, nicht von Bedeutung war.

Die erste erschien im Superman/Batman Heft 25 im Jahr 1982, in der Batman mit Superkräften ausgestattet, auf Superman neidisch werden und sich dann auf Wunsch des Schurken einen Kampf liefern soll. Man merkt schon, die Geschichten von DC waren zu jener Zeit nicht immer die dramatischsten, hatten aber mit ihrer Naivität durchaus Reiz.

Eine komplette Übersicht aller für den deutschen Markt produzierten Geschichten ist schwierig, einige kann man aber nennen. Sie erschienen in Superman/Batman Heft 1, 4, 9 (1983), Superman Album 1, 2, 5, 7, 10, 11 und 12, Superman Sonderausgabe 10, Superman Superband 29 und 30 und Superman Taschenbuch 72, 78 und 79.

Die letzte deutsche Veröffentlichung mit diesem exklusiven Material war der Superman Superband 30 im Juni 1987. Zu dem Zeitpunkt war die DC-Produktion bei Ehapa schon extrem ausgedünnt. Von den vielen Serien mit dem letzten Sohn Kryptons gab es nur noch den Superband und das Taschenbuch, und die strichen auch in jenem Jahr die Segel. Der 30. Superband war tatsächlich auch die letzte Ausgabe dieser Reihe. Eine Notwendigkeit für die Produktion von Material für den nichtamerikanischen Markt gab es darum nicht mehr.

Ehapa startete Der neue Superman mit den ersten John Byrne-Heften nach dem Neustart der alles auf Reset setzenden Crisis on Infinite Earths, erfolgreich war dieser Versuch aber auch nicht. Der Stählerne wanderte zu Hethke, später dann zu Dino und kam so zu Panini (mit einem Abstecher zu Carlsen).

Die Zeiten originärer Comics für den hiesigen Markt waren da längst passé. Wie auch in den USA hatten die Verkaufszahlen kräftig Federn lassen müssen. Von einem Massenmedium, das die Comics einst waren, sind sie zu einem Nischenmedium geworden. Aber eine Nische, bei der diese „deutschen“ Geschichten noch nie in ihre Gesamtheit gesammelt oder neu präsentiert wurden. Das wäre eigentlich mal ein spannendes Projekt für Panini – und auch in den USA könnte man diese und andere Comics, die den US-Lesern bisher entgangen sind, ruhig einmal vorstellen.

Von Peter

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