DC schickte im Lauf der Jahre seine drei großen Helden in die Zeitungen: Superman, Batman und Wonder Woman. Den Vorstoß machte der Mann aus Stahl, dessen Strip-Abenteuer im Januar 1939 begannen und von seinen Vätern Joe Shuster und Jerry Siegel betreut wurden. Dies war auch der erfolgreichste Strip mit einem DC-Helden, da die Abenteuer des letzten Sohn Kryptons bis ins Jahr 1966 fortgeführt wurden. Zeitweise wurden die Strips in mehr als 300 Zeitungen in den USA publiziert, so dass sie auf eine akkumulierte Leserschaft von 20 Millionen Menschen kamen.

Comic-historisch interessant ist an diesem Strip auch, dass es hier so manches aus dem Superman-Kanon gab, das hier erstmals gezeigt wurde – etwa ein kahlköpfiger Lex Luthor oder der erste Auftritt von Mr. Msyzptlk, der zwar für die Comic-Hefte kreiert worden war, aufgrund der schnelleren Produktion der Tagesstrips aber in den Zeitungen sein Debüt gab. Es gab in den Strips etwas, das in den Comic-Heften erst Jahrzehnte später kam: Im Jahr 1949 heirateten Clark Kent und Lois Lane. Nicht in einem Was-wäre-wenn-Szenario, sondern wirklich, was in den Strips die Möglichkeiten erlaubte, Geschichten zu erzählen, die es so in den Heften nie gab. Die Konzentration auf das verheiratete Paar erlaubte es aber auch, den Strips ein melodramatischeres Gewand zu geben.

Siegel verließ den Strip aber schon 1943, weil er zur Armee eingezogen wurde, kehrte aber Jahre später noch einmal zu ihm zurück. Weiterhin arbeiteten Wayne Boring, Curt Swan und Bill Finger an dem Strip.

Von Oktober 1943 bis Februar 1944 gab es noch Lois Lane, Girl Reporter, ein Begleitstrip zu den Superman-Sonntagsseiten, den Zeitungen bei Bedarf auch weglassen konnten.

Supermans Kollege war weit weniger erfolgreich. Bis 1991 gab es vier Anläufe, die allesamt nur wenige Jahre durchhielten. Batman and Robin startete im Oktober 1943 und wurde von Bob Kane gezeichnet – der Daily Strip, aber auch die Sonntagsseite. Er lief bis zum November 1946 und stellt den letzten großen Block von Kanes Batman-Arbeiten dar. Geschrieben wurden die Geschichten von Bill Finger, Don Cameron, Jack Schiff und Alvin Schwartz, die auch bei den Comics maßgeblich die Geschicke des Mitternachtsdetektivs geleitet hatten, auch wenn Kane es schaffte, sich praktisch als Solokünstler, der alles macht, darzustellen.

Der zweite Strip hieß ebenfalls Batman and Robin und war noch kurzlebiger. Hierbei handelte es sich nur um Sonntagsseiten, die von Walter B. Gibson geschrieben wurden und nur im September 1953 erschienen.

Batmans dritter Ausflug in die Zeitungen kam mit dem Erfolgszug, den die Fernsehserie Batman in jenem Jahr in den USA angetreten hatte. Batman with Robin the Boy Wonder war sogar langlebiger als die TV-Inkarnation und lief von 1966 bis 1973, zuerst mit Tagesstrips und Sonntagsseiten, ab Mitte 1969 nur noch mit täglichen Strips. Zuerst hielt man sich bei den Strips nahe an die Fernsehserie und erzählte betont alberne Geschichten, die Popularität der Show ließ aber irgendwann nach und die Geschichten begannen, wieder ernsthafter zu werden.

Geschrieben wurden sie von Whitney Ellsworth, später dann u.a. von E. Nelson Bridwell. Als Zeichner fungierte zuerst Shelly Moldoff, später kamen Joe Giella und Al Plastino dazu.

Das letzte Aufbäumen kam dann 1989 – unter dem Eindruck der durch Tim Burtons Film Batman ausgelösten Batmania. Im November 1989 startete der Strip, im August 1991 war dann aber schon wieder Schluss. Geschrieben wurde er von Romanautor Max Allan Collins, später folgte ihm William Messner-Loebs nach. Die Zeichnungen übernahm Marshall Rogers, der schon in den Comic-Heften Tolles geleistet hatte. Die Enge eines Strips kam seinem Talent aber nicht unbedingt entgegen, weil ihm die Möglichkeit der Entfaltung fehlte, zumal er scheinbar auch noch versuchte, Frank Miller, der mit Die Rückkehr des dunklen Ritters im Jahr 1986 einen Meilenstein abgeliefert hat, nachzueifern. Ihm folgten schließlich Carmine Infantino und John Nyberg nach. In Deutschland waren diese Strips nicht besonders nachgefragt, der Bulls Pressedienst hatte für die Rogers-Strips Ende der 1980er Jahre mal einen einzigen Kunden, nämlich die Neue Kronenzeitung in Österreich.

Die Letzte im Bunde ist Wonder Woman, deren Zeitungsausflug aber schon 75 Jahre zurückliegt. Von ihrem Schöpfer William Moulton Marston geschrieben und von Harry G. Peters gezeichnet, war dem Strip kein Erfolg beschieden.

Batman, Superman und Wonder Woman sowie andere Helden waren zudem von April 1978 bis zum Februar 1985 als The World’s Greatest Superheroes (manchmal auch als The World’s Greatest Superheroes Present Superman und The Superman Sunday Special betitelt) in manchen US-Zeitungen zu finden, vertrieben vom Chicago Tribune/New York News Syndicate. Mit Ausnahme dieser Serie hat IDW im Verlauf der letzten Jahre im Rahmen der Library of American Comics außergewöhnlich schöne Gesamtausgaben der Strips publiziert.

Von Peter

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