Nicht nur von Marvel und DC kommen Superheldenfilme, auch von Skylar Comics. Noch nie von gehört? Keine Überraschung, veröffentlicht der Verlag doch in Indonesien Superhelden-Comics. Einer davon ist VALENTINE, der jüngst auch als Film umgesetzt wurde. Hierzulande heißt er VALENTINE: THE DARK AVENGER – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Die tropische Metropole Batavia City ächzt unter Korruption und Verbrechen. Die Polizei ist heillos überfordert. Mit dem Auftauchen des maskierten Superschurken Shadow droht das Pulverfass zu explodieren. Inmitten dieses Chaos sucht der erfolglose Filmregisseur Bono händeringend nach einer Heldin für ein neues Projekt. Als er zufällig Zeuge wird, wie die hübsche Kellnerin Maya ein paar aufdringliche Kerle schlagkräftig in die Schranken weist, wird Bono klar, dass er fündig geworden ist: Er verwandelt Maya in die maskierte Rächerin Valentine. Mit der Kamera dokumentiert er stets, wenn sie überall in der Stadt die Gangster zur Strecke bringt – halsbrecherische Verfolgungsjagden und atemberaubende Kampfszenen inklusive!

So wird Valentine zur lebendig gewordenen Filmheldin und gleichzeitig zum Idol für die Menschen von Batavia City. Sie ahnt nicht, dass ihr Pfad der Gerechtigkeit unweigerlich auf einen brutalen Showdown mit Shadow hinausläuft.

Was man nicht erwarten darf: Ein Film wie von Marvel oder DC. Dazu reicht das Budget hier gar nicht. Der Ansatz ist aber auch ein ganz anderer. Im Grunde hat man hier mehr einen Film, der der Frage nachgeht, wie Real-Life-Superheroes aussehen könnten – nicht unähnlich MIRAGEMAN oder KICK-ASS. Denn die Helden hier sind bodenständig. Es gibt keine Superkräfte, aber durchaus coole Kostüme. Und Action, die handgemacht ist. Die Fights sehen auch deswegen so überzeugend aus, weil man merkt, dass die Schauspieler auch tatsächlich Martials Arts können.

Die Geschichte benutzt ein paar typische Superhelden-Klischees – so etwa den Tod einer Figur, um die Heldin dazu zu bewegen, das Kostüm nicht an den Nagel zu hängen. Darüber hinaus muss man akzeptieren, dass die indonesischen Schauspieler – wie häufig in asiatischen Produktionen – gerne ein wenig zur Übertreibung neigen. Aber das ändert nichts daran, dass dies ein gut gemachter Superheldenfilm ist, der mit den Großen vielleicht nicht mithalten kann, aber dennoch Spaß macht.

Es gibt auch ein Mediabook, das als Extra das erste Kapitel des Comics enthält – sogar deutsch übersetzt und gelettert. Schade ist nur, dass man die Fortsetzung wohl nie zu Gesicht bekommen wird. Aber mit dem Film erfährt man ja, wie die Geschichte ausgeht.

Von Peter

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