Artbooks gibt es in Deutschland nur selten, Carlsen hat aber nun im quadratischen Hardcover-Format DIE KUNST DES JEAN-CLAUDE MEZIERES (49 Euro) herausgebracht. Natürlich auch deswegen, weil dessen Hauptwerk VALERIAN & VERONIQUE seit Jahrzehnten ihre Heimat bei Carlsen gefunden hat.

Es ist aber nicht nur ein Buch zum Schauen und Staunen, es erzählt auch vom Lebensweg des Künstlers. Dabei gibt es nicht nur viele Zeichnungen von Mezieres zu sehen, sondern auch viele private Fotos. Sehr schön ist auch das mit ihm in Cowboy-Kluft auf einem Pferd in Utah – ein Bild, das Jean Giraud später als Vorlage für ein BLUEBERRY-Cover benutzt hat.

Es gibt hier viel zu entdecken. Unveröffentlichte Zeichnungen mit Tim aus TIM & STRUPPI, die er noch als Kind anfertigte, Sandskulpturen, die er als Kind machte und die schon an die Shinguz erinnern, und auch Selbstporträts.

Den Löwenanteil des Buches stellt aber natürlich die Beschäftigung mit VALERIAN & VERONIQUE dar. Außerdem ist Mezieres‘ Arbeit für den Film, hier Luc Bessons DAS FÜNFTE ELEMENT, mit sehr vielen Konzeptzeichnungen stark vertreten. Zugleich gibt es aber auch das, was man nicht erwartet, so eine Zeichnung aus dem Jahr 1973, mit der sich der Künstler mit dem Putsch in Chile befasst. Am anderen Ende des Spektrums gibt es Mezieres‘ Zeichnung für den PLAYBOY mit der barbusigen Veronique zu sehen.

Das Buch verbindet das Beste beider Welten. Es gibt viel großartige Kunst zu sehen, die kenntnisreichen Texte ordnen sie aber auch ein und zeichnen so das Porträt eines Künstlers. Ein schöner Band, der uneingeschränkt jedem Fan der Neunten Kunst zu empfehlen ist.

Von Peter

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