Warren Ellis‘ Geschichte BLACK SUMMER erschien im Jahr 2007. Sie war eine Reaktion auf den 11. September und wie die Bush-Administration den Terroranschlag instrumentalisierte.

Aus diesem Gedanken heraus entwickelte Ellis die Idee, die mit einer Frage begann: Was passiert, wenn der mächtigste Superheld der Welt den US-Präsidenten für einen Kriminellen hält und exekutiert? Das ist eine spannende Frage, die Ellis sehr ausführlich untersucht. Damals war sein Ansatz enorm aktuell, heute ist er es noch mehr. Tatsächlich erscheint BLACK SUMMER weit mehr eine Antwort auf das Trump-Regime zu sein. Das macht den Comic gerade heutzutage so prägnant.

Dabei definiert Ellis nicht die Übeltaten der Regierung, sondern konzentriert sich mehr darauf, wie Supermenschen agieren und wo sie die rote Linie verorten. Das ist ein psychologisch effektiver Kniff, da Ellis den realistischen Kontext nutzt – und das Wissen bzw. Misstrauen des Lesers gegenüber der aktuellen Regierung, was heute noch mehr als vor elf Jahren funktioniert –, die große Tat aber eigentlich auf etwas sehr Kleines herunterbricht, indem er tief in die Psyche seiner Figuren vordringt. BLACK SUMMER ist eine in sich abgeschlossene Geschichte, die zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geraten ist.

Von Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert