„Star Trek“ ist heute eine Multimediaphänomen ohnegleichen, das seit 50 Jahren existiert – fast ebenso lange gibt es schon Comics mit den Recken der Föderation der Vereinten Planeten. Als die alte Enterprise unter dem Kommando von Captain James T. Kirk in den USA 1966 über die Bildschirme flimmerte und sich drei Jahre hielt, konnte von einem Erfolg noch keine Rede sein. Die Serie hielt sich mehr schlecht als recht über Wasser. Und als nach drei Jahren das Aus kam, glaubte eigentlich niemand, dass es jemals weitergehen würde. Erst mit den Wiederholungen trat „Star Trek“ seinen Siegeszug an, der auch heute noch andauert (eine brandneue Fernsehserie ist gerade in der Entwicklung).

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Zu jener Zeit waren Comics zu „Star Trek“ aber schon nichts Ungewöhnliches mehr. Tatsächlich startete die erste Serie zu „Raumschiff Enterprise“, wie das ZDF die Serie später in Deutsch titelte, bereits im Jahr 1967. Im Oktober dieses Jahres kam das erste Heft auf den Markt. Dafür verantwortlich war der Gold Key-Verlag, der seinerzeit einige andere erfolgreiche Serien in Comic-Form vorlegte und durch so manche Eigenschöpfung wie „Turok“ oder „Dr. Solar“ recht erfolgreich war, wenngleich der Verlag keinen Vergleich mit den Größen Marvel oder DC überstanden hätte.

Gold Key war an „Star Trek“ interessiert. Auch wenn die Quoten nicht so berauschend waren, sah der Stoff vielversprechend genug aus. Immerhin schalteten viele jugendliche Zuschauer ein. Und für genau die war der Comic gedacht. Zunächst erschien „Star Trek“ nur im halbjährlichen Rhythmus, wurde wenig später aber sogar zweimonatlich veröffentlicht.

Zum größten Teil war der Italiener Alberto Giolitti für die Gestaltung des Comics zuständig. Als besondere Schwierigkeit bestand für den Italiener, dass er von seiner Heimat aus arbeitete und dementsprechend noch nie eine Folge „Star Trek“ gesehen hatte. Stattdessen musste Giolitti seine Zeichnungen anhand von Fotos der Enterprise und der Schauspieler anfertigen.

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Das Problem war dabei freilich, dass die Enterprise nicht unbedingt genauso aussah, wie man sie im Fernsehen bewundern konnte. Vielmehr fanden sich immer wieder Nieten und ähnliches, das eher Assoziationen zu einem U-Boot hervorrief. Nicht sehr viel besser sah es bei den Charakteren aus, die eine Ähnlichkeit mit ihren realen Vorbildern vermissen ließen. Am ehesten konnte man noch Spock erkennen, der aufgrund seiner überdimensional großen Ohren natürlich leicht auszumachen war.

Seine Kollegen waren jedoch aus ganz anderem Holz geschnitzt. Egal, ob Kirk oder McCoy, rein physiognomisch gesehen, gab es praktisch keinen Unterschied. Lediglich die Farbe der Uniform gab noch halbwegs darüber Aufschluss, mit wem man es gerade zu tun hatte.

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Bessere Arbeit lieferte da schon sein Kollege Al McWilliams ab, der die Serie gegen Ende ihrer Laufbahn betreute. Da schien es aber schon zu spät zu sein und das Ende von „Star Trek“ bei Gold Key nahte. Immerhin hatte es die Serie bis 1979 aber auf 61 Ausgaben gebracht, was durchaus eine stolze Zahl ist, wenn man bedenkt, dass die letzten neuen Folgen zehn Jahre zuvor im Fernsehen liefen.

Von Peter

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