Bevor Hellboy das Licht der Welt erblickte, musste Mike Mignola sich erst einen Namen machen. Er hatte kein gesteigertes Interesse an den Superhelden, sondern liebte das Makabre, den Horror, den Schrecken – eben all das, was es im Reich der buntgekleideten Weltenretter nicht gab. Aber er liebte auch Comics und wusste, dass ein Weg, seinen Traumberuf wahr werden zu lassen, eben darin bestand, sich der Superhelden anzunehmen. 1962 geboren, veröffentlichte Mignola seine ersten Arbeiten 1981 in dem Fanzine „The Comic Reader“. Zwei Jahre später machte er mit seinen Arbeiten endlich auf sich aufmerksam und erhielt das Angebot, als Inker für Marvel zu arbeiten.

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In dieser Profession war Mignola für verschiedene Titel wie „Daredevil“ oder „The Defenders“ tätig bevor es ihm 1985 gelang, seine eigene Miniserie „Rocket Raccoon“ zu lancieren. Im Jahr darauf wurde er für Marvels Hauptkonkurrenten DC tätig, wo er als Zeichner Titel wie „The Phantom Stranger“, „World of Krypton“ oder die epochale „Cosmic Odyssey“ betreute. Sein Stil wurde zusehends düsterer, was sich selbst bei bewährten Helden zeigte, so etwa der Elseworlds vorausgehenden Erzählung „Gotham by Gaslight“, bei der er Batman gegen Jack the Ripper antreten lässt, oder der Wolverine-Erzählung „The Jungle Adventure“.

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Zehn Jahre, nachdem er sich bei Marvel und DC hoch gearbeitet hatte, kam seine Chance. Der US-Markt hatte sich in den letzten Jahren verändert und einige starke Independents waren erschienen, die den Kreativen mehr Freiheiten zugestanden, sie ihre eigenen Ideen entwickeln ließen und ihnen auch die Rechte an ihren Schöpfungen ließen. In einer derartigen Umgebung konnte Mignola endlich das tun, was ihm immer vorgeschwebt hatte. Das erste Mal tauchte Hellboy 1991 auf einem Cover einer Con-Broschüre auf und sah nur entfernt dem Detektiv ähnlich, der später zu Mignolas größter Schöpfung werden sollte.

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Auf der Gürtelschnalle des Dämons ließ sich jedoch schon sein Name, „Hellboy“, lesen und Mignola dämmerte, dass er hier vielleicht etwas hatte, das für mehr als nur ein Cover reichte. Mignola ließ das Konzept in seinem Kopf reifen, wobei er kurzzeitig auch daran gedacht hatte, die Figur zum Teil eines Teams zu machen, aber obwohl er eine Zeichnung mit allen fünf Mitgliedern der namenlosen Bande erstellte, aber da ihm weder für die Mitglieder noch für das Team selbst ein imposanter Name einfiel, verwarf er die Idee wieder (immerhin nahm auf dieser Zeichnung aber schon Abe Sapien Gestalt an).

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Sein echtes Debüt gab Hellboy in dem von Dark Horse Comics produzierten Heft „San Diego Comic Con Comics 2“, in dem sich zahlreiche Kurzgeschichten zu den damals gängigen Titeln des Verlages fanden. Auch Hellboy erlebt hier sein erstes, äußerst kurzes Abenteuer, machte aber schon heiß auf mehr. Auf dieses Mehr mussten die Fans jedoch lange warten, denn nachdem diese Geschichte im August 1993 zu sehen gewesen ist, dauerte es bis zum Debüt der ersten Miniserie „Seed of Destruction“ noch bis März 1994.

Von Peter

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