Das Jahr 1971 sah die Entstehung drei der wichtigsten „Spider-Man“-Geschichten aller Zeiten. Stan Lee hatte vom Department of Health, Education and Wellfare ein Schreiben erhalten, in dem man anerkannte, dass die Marvel Comics einen sehr positiven Einfluss auf jugendliche Leser hatten, weswegen man darum bat, eine Geschichte zu erzählen, in der Gefahren von Drogen aufgezeigt werden.

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Lee war für diese Idee Feuer und Flamme und integrierte sie in einen Dreiteiler, bei dem es vornehmlich um Spider-Mans Kampf gegen den Green Goblin ging, in dem aber auch eine Nebenhandlung stattfand, bei der Peter erkennen muss, dass sein Freund Harry Aufputschmittel nimmt und Hilfe braucht. Als diese Comics der Comics Code Authority vorgelegt wurden, lehnte diese die Hefte ab. Nach den etablierten Regeln durften Drogen in Comics keinerlei Erwähnung finden – egal zu welchem Zweck! Darum entschied man sich bei Marvel, die drei Hefte ohne das Siegel des Comics Code zu veröffentlichen, was zu einer erhöhten Aufmerksamkeit bei der Presse führte.

Am Ende sorgten diese Hefte auch dafür, dass das Regelwerk der Comics Code Authority aktualisiert wurde, was ohnehin längst überfällig gewesen war. Lee indessen war stolz auf seine Arbeit, für die er von Presse und Elternverbänden mehr als genug Lob einheimste.

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Die Auflockerung des Comics Code stellte sich für Marvel als Segen dar. Nun hatte man die Möglichkeit, verstärkt im Horror-Bereich tätig zu werden, wobei die wagemutige Idee vorsah, das erfolgreiche Helden-Sujet mit dem des Horrors zu verbinden. Anfang der 70er Jahre wurden nach einem Versuch mit „Savage Tales“, einem großformatigen Magazin, das sich an Erwachsene richtete und ohne Siegel des Comics Code auskam, mehrere Serien gestartet. „Man-Thing“ erzählte die Geschichte eines Sumpfmonsters (und kam praktisch zur selben Zeit wie DCs „Swamp Thing“ auf den Markt), „Ghost Rider“ war im Grunde ein Heldentitel, „Werewolf by Night“ erklärte sich von selbst und „Tomb of Dracula“ und „The Monster of Frankenstein“ wiesen Titelcharaktere auf, die jedermann geläufig waren. Während „Dracula“ und „Ghost Rider“ zu erfolgreichen Titeln wurden, fanden die anderen alle relativ schnell ihr Ende, gaben vielen aufstrebenden jungen Marvel-Autoren jedoch die erste Gelegenheit, professionell ihre Geschichten zu veröffentlichen.

Von Peter

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