LITTLE TULIP (19,80 Euro) ist eine Geschichte, die zu zwei Zeiten spielt. 1970 ist Paul Tätowierer und Phantomzeichner in New York, 1947 sitzt er als Siebenjähriger in einem Waisenhaus in Russland, wo er missbraucht wird, aber seiner Zeichenkunst wegen in der Verbrecherhierarchie aufsteigt. Mit detaillierten Zeichnungen setzt Boucq die von tiefem Humanismus geprägte Geschichte von Jerome Charyn um, das Ergebnis ist eine intensive, sehr filmische Geschichte, die nicht nur spannend, sondern auch philosophisch ist.

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Mit GEISTER DER TOTEN (29,80 Euro) kommt zusammen, was zusammengehört: Der Ausnahmekünstler Richard Corben hat 15 Geschichten von Edgar Allan Poe adaptiert, darunter solche Klassiker wie „Der Rabe“ oder „Der Untergang des Hauses Usher“. Mal kürzer, mal länger hüllt Corben die makabere Phantasie des Maestros in stimmungsvolle, zugleich eigenwillige Bilder, deren Reiz man sich nicht entziehen kann. Zeitlos schön.

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MAGDA IKKLEPOTS 1 (14,80 Euro) ist eine an die Manga-Optik erinnernde neue Serie, in der die Hauptfigur Magda eine mächtige Zauberin sein könnte, wenn man sie nur in die Kunst der Magie einführen würde. Bislang kann sie nur bessere Taschenspielertricks aufführen – und nutzt diese, um Händler abzuzocken. Doch dann klopft das Schicksal an die Tür und das Abenteuer ihres Lebens beginnt. Der Auftakt ist amüsant, die Zeichnungen gefallen und die Geschichte ist mysteriös genug, um das Interesse zu halten. Am Ende des Bandes gibt es etwas Bonusmaterial.

Herkules_01

Eine coole Idee hatte Jean-David Morvan mit HERKULES 1 (14,80). Er erzählt hier kein Fantasy-Abenteuer, sondern versetzt den Mythos Herkules in die Zukunft, so dass High-Tech-Action mit Raumschiffen auf Figurendesigns trifft, die direkt der griechischen Mythologie entstammen. Actionreich und spannend zugleich, ist das High-Concept-Science-Fiction, die sehr filmisch daherkommt.

Undertaker_01

Mit UNDERTAKER 1 (14,80 Euro) beginnt eine neue Westernserie, in deren Mittelpunkt der Totengräber Jonas Crow steht. Sein neuester Auftrag. Er soll die Leiche eines reichen Mannes überführen, der all sein Gold gefressen hat. Die Stadtbewohner sind an dem Leichnam darum sehr interessiert. Das ist sehr stilvoll, mit einigem Galgenhumor und einem Cliffhanger-Ende, das es in sich hat. Einen Western dieser Klasse hat es schon lange nicht mehr gegeben, wenn die folgenden Bände auch so gut werden, kann UNDERTAKER es problemlos mit den ganz Großen des Genres aufnehmen.

Von Peter

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