In diesem Monat bringen wir eine Artikel-Reihe über die Anfänge der „Justice League of America“. Einige der hier besprochenen Comics kann man in den seinerzeit von Dino veröffentlichen Archiv-Bänden nachlesen, andere in den von Panini publizierten „Crisis“-Bänden, die die Crossover zwischen JLA und JSA beinhalten. Das Silberne Zeitalter der Comics begann – schließt man sich der beinahe einhelligen Meinung illustrer Comic-Kenner an – mit der September/Oktober 1956-Ausgabe von DCs „Showcase“.

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In den Zeiten vor diesem glorreichen Datum herrschte im Bereich der Superhelden eine Ebbe, die nur knappe zehn Jahre zuvor das Ende des Goldenen Zeitalters eingeläutet hatte. Mit Ende des zweiten Weltkrieges, der so vielen Helden ihre Existenzberechtigung gegeben hatte, schwand auch das Interesse der Öffentlichkeit an den bunten und lauten Abenteuern der meisten Helden. Während der kargen Zeit, in der jedes andere Genre abseits des Superheros erblühte, kämpften lediglich Superman, Batman, Superboy und Wonder Woman weiterhin erfolgreich den Good Fight.

Mit der heute legendären vierten Ausgabe von „Showcase“, einem Tryout-Book, bei dem man vor allem neue Konzepte und deren Akzeptanz bei der Leserschaft antesten wollte, sollte sich aber alles ändern.

Nach so langer Zeit lässt sich nicht mehr feststellen, wer die Idee hatte, ausgerechnet den Flash für diese Ausgabe neu zu beleben, aber dieses Revival führte zu einem erneuten Interesse an den kostümierten Helden, das bis in die Gegenwart anhält. Als Editor für den neuen alten Helden wurde Julius Schwartz gewählt, der schon an der ersten Flash-Serie, die 1949 mangels Interesse eingestellt wurde, gearbeitet hatte. Julie, wie er von Freunden liebevoll genannt wird, war an einer neuerlichen Begegnung mit dem Flash nicht sonderlich interessiert, da er den Charakter bereits früher nicht besonders mochte. Dieses Problem umging man aber einfach, indem man Schwartz die Freiheit zubilligte, an dem Charakter weitreichende Veränderungen vorzunehmen. Immerhin würde ohnehin kaum einer der jugendlichen Leser den alten Flash kennen.

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Das Risiko eines neuen Superhelden war zu der Zeit beträchtlich, weswegen es nur eine natürliche Sache war, das Potential in dem neu geschaffenen „Showcase“ auszuloten. Schwartz hielt eine kleine Konferenz ab, bei der Robert Kanigher, Carmine Infantino und Joe Kubert teilnahmen, um den Flash überhaupt erst an den Start zu bringen. Der Löwenanteil an der Entstehung dieses beliebten Helden liegt bei Kanigher, obwohl dessen Ursprungsgeschichte eine echte Gemeinschaftsarbeit darstellt. Der neue Flash, der auch einen neuen Namen und eine neue Identität – die des Polizeiwissenschaftlers Barry Allen – verpaßt bekam, wurde nach Kanighers frühem Ausstieg von dem vielseitig versierten John Broome übernommen.

„Mystery of the human Thunderbolt“ wurde zu einem Überraschungserfolg, den keiner so recht erwartet hatte und führte nach drei weiteren Testläufen innerhalb von „Showcase“ 1959 zu seiner eigenen Serie, die mit Nummer 105 begonnen wurde und somit auch die Numerierung der ersten Serie übernahm.

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Das Silver Age of Comics war geboren, obwohl einige wenige Comic-Historiker darauf hinweisen, daß technisch gesehen J’Onn J’Onzz, der Martian Manhunter, der erste neue Superheld von DC war, da dieser bereits im November 1955 bei der 225. Ausgabe von „Detective Comics“ sein erstes Abenteuer als Back-up-Held bestritten hatte.

Von Peter

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