Der DC-Superheld Atom war nie einer der großen Moneymaker des Verlags. Irgendwie passend, kann der Held doch, wie der Name es schon sagt, auf winzige Größe schrumpfen. In den 60er Jahren hatte Ray Palmer alias Atom eine eigene Serie. Die lebte aber nur ein paar Jahre. Danach war die Figur darauf festgelegt, Gastauftritte in anderen Serien zu machen oder aber sich Team wie der JLA anzuschließen.

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Die frühen 80er, die filmtechnisch im Zeichen der Barbaren standen – CONAN, DER BARBAR und andere Filme hatten sich als Erfolg erwiesen, was auch den Comics zu Gute kam – hielten verschiedene Fantasy-Helden parat. Bei DC ging man sogar dazu über den Superhelden Atom in eine Art Fantasyreich wechseln zu lassen. Gil Kane ersann die vierteilige Miniserie SWORD OF THE ATOM, bei der es den kleinen Superhelden in den Amazonas verschlägt. Dort wird ihm die Möglichkeit genommen, seine richtige Größe wieder anzunehmen, aber dafür trifft er auf ein Volk kleiner menschenähnlicher Wesen, die ebenso groß sind wie er. Unter ihnen wird er zum Helden, der mit Schwert gegen Monster und Diktatoren kämpft.

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Diesen neuen Atom konnten die Leser noch in weiteren Specials erleben bevor der Fantasy-Boom wieder abgeflaut war und man den kleinen Giganten wieder ins normale DC-Universum eingliederte. Bis heute ist die SWORD OF THE ATOM-Miniserie jedoch eine der herausragendsten Geschichten geblieben, die je zu Ray Palmer ersonnen wurden. In Deutschland konnte man im siebten und letzten Album der Serie ATOM in den 80er Jahren  lediglich die ersten zwei Teile dieser Miniserie miterleben. Dann fiel die Axt und das deutsche DC-Universum war um eine Serie ärmer.

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Seit 2007 gibt es allerdings ein schönes amerikanisches Tradepaperback, das die Hauptserie und die Specials enthält und auf 232 Seiten ein Fantasy-Abenteuer erzählt, das sich gewaschen hat. Einen so ungewöhnlichen Wandel im Status Quo wie bei Atom gab es in der Welt der Superhelden selten. Schade nur, dass derart radikale Veränderungen nur selten von Dauer sind.

Von Peter

Ein Gedanke zu „Das Schwert des Atom“
  1. Im Golden Age war Atom schon sehr populär, aber der Atom der 40er Jahre war auch ein ganz anderer.

    „Das Schwert des Atom“ ist nicht nur eine der schönsten Atom Geschichten, sondern auch eine der besten Arbeiten Gil Kanes, der sicher einer der besten „Dschungelzeichner“ aller Zeiten ist.

    Wirklich erstaunlich, was der Inker noch aus den alten „Zeitungspapier“ US Comics herausholte.

    Das Paperback kannte ich bis eben gar nicht….

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