Mit seiner Endzeitsaga The Fall hat der Schweizer Künstler Jared Muralt eine starke Serie kreiert, mit Buglands: Schwarze Wespe wollte er wohl die mal aus dem Sujet dieser Serie ausbrechen und etwas anderes machen.
Die Endzeit ist es immer noch, nur eine andere. Wir befinden uns in einer Welt, in der scheinbar nur noch wenige Menschen leben, weil die Insekten sich verbreitet und gewachsen sind. Adéle kommt in die alte Heimat. Sie ist eine Expertin, aber auch sie kann nicht sagen, was es mit den verschwundenen Männern auf sich hat und ob die Geschichten einer riesigen schwarzen Wespe real sind. Und doch fühlt sie sich mit dieser Kreatur verbunden, so sehr, dass sie sich von der Menschheit abwenden muss. Muralts neue Geschichte ist mysteriös, das aber auch etwas zu sehr, denn er stößt den Leser in eine Welt, in der er sich alles erarbeiten muss, und das aus bisweilen doch eher kryptischen Dialogen. Es ist schwer, in Buglands hineinzukommen. Die Zeichnungen sind nach wie vor herausragend. Sie fangen die Weite der unwirtlichen Gegend, die flirrende Hitze ein, und sie schaffen eine unwirkliche Welt, in der gigantische Insekten schon fast Normalzustand sind. Die Geschichte ist aber holprig, sie mäandert, bleibt unfassbar. Und: Sie führt auch auf kein definitives Ende zu, eher schon auf eine Fortsetzung, mindestens aber auf ein Finale, das in seiner Interpretierbarkeit mehr Fragen als Antworten liefert. Letztlich ist das aber zu wenig, so schön manche Passagen sind, so wenig greifbar ist der Rest. Als Leser fühlt man sich nicht involviert. Man liest wohlwollend, merkt aber, dass man zusehends das Interesse verliert. Im Grunde hätte man von Muralt lieber eine Fortsetzung von The Fall gesehen. Schon der Figuren und dem nach Corona umso gruseligerem Setting wegen ist das Muralts deutlich einprägsameres Werk.