Totgesagte leben länger, und darum gibt es mit COMIXENE 148 auch die fünfte Inkarnation des mittlerweile seit mehr als 50 Jahren publizierten Magazins. Diesmal ist es keine Zeitschrift mehr, die alle paar Monate erscheint, sondern eher schon fast ein Buch mit einem Umfang von 148 Seiten. Die Comixene erscheint künftig einmal jährlich und wird sich jeweils eines Themas annehmen. Im Grunde könnte man sagen: Sie ist eine umfangreichere Ausgabe der REDDITION. Allerdings entsteht sie unter Leitung von Andreas C. Knigge, der damit auch zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Herausgeber ist Edition Alfons.
Die erste Ausgabe hat einen Kanon der 111 besten Graphic Novels zusammengestellt. Wie immer bei solchen Aufstellungen kann man sich über den einen oder anderen Comic streiten. Gehört er rein, sollte nicht etwas anders eher drin sein? Ebenso ist die Frage offen, was eine Graphic Novel auszeichnet, so sind mehrbändige Comics wie BONE auch enthalten. Was aber wirklich unstrittig ist: Die 111 hier versammelten Titel gehören wirklich zum Besten, was es gibt. Zudem wird ein schöner Querschnitt geboten, nicht nur durch die internationale Szene, denn auch mehr als ein Dutzend deutscher Graphic Novels sind dabei.
Es gibt aber nicht nur eine Auflistung all dieser Comics. Auch interessante Artikel über die Anfänge des Comics oder aber die Definition der Graphic Novel sind spannend. Ein Interview mit Will Eisner, der den Begriff wie kein anderer geprägt hat, ist ebenso geboten.
Das Layout ist gefällig, die Gestaltung lädt zum Schmökern ein und die Texte schaffen es, das Werk historisch einzuordnen und mit Informationen aufzuwarten, die man nicht schon hundertmal gelesen hat. Alles in allem eine schöne Wiederkehr der Comixene, auf die man sich nun jährlich freuen darf.