Für Autor Charles Soule ist Lando Calrissian die coolste Figur des ganzen „Star Wars“-Universums. Das sieht nicht jeder so, aber mit der fünfteiligen Miniserie „Lando“ (Deutsch als Star Wars Sonderband 90) möchte er jeden überzeugen, dass er recht hat. Und man muss schon sagen: Es gelingt ihm.
Lando ist ein Gauner, der mit seinem Kumpel Lobot durch die Galaxis zieht. Den Millennium Falcon hat er schon verloren, Ärger hat er auch am Hals. Er muss eine Schuld bei einem Gauner nicht begleichen. Als er das nicht kann, bietet der Mann ihm einen Job an. Er soll ein Schiff aus einer imperialen Werft stehlen. Ein leichter Job. Und lukrativ. Denn Lando darf behalten, was an Bord ist, und das soll eine beträchtliche Kunstsammlung sein. Sein Gläubiger will nur das Schiff. Der Diebstahl geht auch gut, aber dann beginnt der eigentliche Ärger. Das Schiff ist die Imperialis, die persönliche Yacht von Imperator Palpatine Der hetzt nicht nur seine imperialen Truppen auf Lando, sondern auch den Kopfgeldjäger Chanath Cha.
Lando ist ein gerissener Gauner, der sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Die Flucht vor gleich zwei Sternenzerstörern, die sein Schiff mit Traktorstrahlen einfangen wollen, ist grandios. Sehr schön ist aber auch das Zusammenspiel mit Lobot. Diese Figur taucht auch in „Das Imperium schlägt zurück“ auf, hat dort aber nicht viel zu tun. Soule etabliert dafür, dass Lando und Lobot nicht nur Partner, sondern auch Freunde sind.
Darüber hinaus gibt es reichlich coole Momente in dieser Geschichte, zumal die Idee, die Privatyacht des Imperators zu klauen, auch wirklich Schmiss hat. Im dritten Heft gibt es einen coolen Kampf mit Mitgliedern der imperialen Garde. Noch besser ist jedoch Chanath Cha, die neue Figur, die Charles Soule hier einführt. Von diesem Spezialisten möchte man gerne noch mehr sehen. Man stelle sich nur vor, wie cool ein Aufeinandertreffen zwischen Boba Fett und Chanath Cha wäre!