Von Oktober 1993 bis Juni 1994 folgte Knightquest, bestehend aus den Kapiteln „The Crusade“ und „The Search“. Einerseits wird hier die Geschichte von Jean-Paul Valley weitererzählt, andererseits folgt man Bruce Wayne, der sich mit seinem neuen Leben zurechtfinden muss. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Geschichte noch größer aufgezogen und nicht mehr nur in den beiden Hauptserien, sondern auch in Batman: Shadow of the Bat, Catwoman, Robin, Justice League Task Force und Batman: Legends of the Bat erzählt.

Den Abschluss der Geschichte stellt schließlich Knightsend dar, bei dem man Gas geben musste, denn man benötigte einen festen Status Quo in Hinblick auf das nahende verlagsweite Crossover Zero Hour. Die zehn Kapitel plus zwei Nachklappen dieses Abschlusses, bei dem sich Bruce Wayne seinem Nachfolger stellt und diesen „abberuft“, wurden auf praktisch alle Titel der Bat-Familie aufgeteilt und innerhalb von zwei Monaten gebracht.

Der Zero Hour folgte schließlich Aftermath, das Nachspiel, das von November 1994 bis Februar 1995 mit „Prodigal“ und „Troika“ erst zeigt, wie Dick Grayson zu Batman wird und dann Bruce Wayne in seine Rolle zurückkehrt. Das große Event war damit vorbei, die Nachbeben aber noch längst nicht ausgestanden, zumal Polizeichef Gordon, aber auch die Superhelden-Gemeinde das Vertrauen in Batman verloren hat, was dieser erst wiederaufbauen muss.

Eine derart lange Geschichte, die so sehr mit den gewohnten Konventionen spielt, gab es im Batman-Universum zuvor nicht. Mehr als 80 Hefte des Events und knapp 30 Hefte verschiedener Serien, die damit in Zusammenhang stehen, haben über knapp zwei Jahre hinweg für eine sehr dichte und aufregende Erzählung gesorgt, bei der der Verlag gerne so tat, als wäre dies für alle Zeiten der neue Status Quo. Aber in der Welt der Comics kehrt man über kurz oder lang immer wieder zum Ausgang zurück, auch wenn gerade DC damals mutige Storys zu erzählen hatte, da andernorts im Universum Hal Jordan wahnsinnig wurde, Oliver Queen starb und von seinem Sohn beehrt, Wonder Woman ersetzt und Aquaman eine Hand abgeschlagen wurde, was den Fischmenschen deutlich grimmiger werden ließ.

Es war zudem die Zeit, in der grim’n’gritty in war, was sich auch in diesen Comics und Geschichten widerspiegelte. Aber zugleich haben diese Erzählungen – und hier auch vor allem Knighttps://www.sammlerecke.de/bestands-shop/comics-deutsch/b/ba/batman-knightfall-deluxe-edition/267599/batman-knightfall-deluxe-edition-panini-b.-nr.-1-3htfall in seiner Gänze – nichts von ihrer Kraft verloren. Gerade diese Geschichte sticht sogar heraus, weil es nicht nur um den Sturz des Superhelden Batman, sondern vielmehr auch um den Mann Bruce Wayne geht, dessen Verzweiflung ob der neuen Lebensumstände eindringlich in die Erzählung integriert ist.

Hierzulande erschien die Saga um den gebrochenen Batman zuerst zwischen 1995 und 1996 in den Ausgaben 18 bis 27 der Carlsen-Serie Batman. Allerdings wurden hier nicht alle Teile des Epos präsentiert. Darauf mussten die Fans bis zum Jahr 2012 warten, als Panini Knightfall – Der Sturz des Dunklen Ritters in drei Bänden publizierte und dann noch mit Knightfall 4 – Der verlorene Sohn den großen Epilog nachlieferte.

Für Batman war dies der Auftakt einer Reihe von großer Events, gefolgt von Contagion – Die Seuche, Das Beben und Niemandsland, die allesamt unterhaltsam und ambitioniert waren, aber an die brachialepische Größe von Knightfall ist bis heute nichts herangekommen.

Von Peter

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