In den frühen 1990er Jahren lag Veränderung in der Luft. Oder zumindest wurde der Anschein erweckt, als DC sich gleich zweimal daranmachte, den Status Quo nicht nur zu erschüttern, sondern (zumindest zeitweise) neu zu definieren. Zuerst starb Superman, danach wurde Batman das Rückgrat gebrochen. Letzteres war ein Ereignis, von dem viele dachten, diese große Event-Geschichte sei eine direkte Reaktion auf den Tod, das Begräbnis und die Wiedergeburt des Stählernen. Aber tatsächlich hatten die Vorbereitungen für Knightfall schon Jahre zuvor begonnen, genauer: 1991.

Damals hatte Peter Milligan eine Idee für eine neue Figur, die schließlich Azrael werden sollte. Dennis O’Neill griff die Idee aus, wollte ihn aber nicht nur in einem Zweiteiler in Detective Comics benutzen, sondern den Helden mit dem flammenden Schwert stärker aufbauen. Aber das war nur ein Baustein einer weit größeren Geschichte, die von den damaligen Batman-Autoren Chuck Dixon, Doug Moench und Alan Grant zusammen mit Dennis O’Neill über ein langes Wochenende hinweg ausgebrütet wurde.

Etwa zur selben Zeit entwickelte das Superman-Team die Geschichte um den Tod des Kryptoniers, editoriale Absprachen gab es aber nicht, so dass auch O’Neill nichts vom Schicksal des ersten aller Superhelden wusste. Andernfalls, so erklärte er, hätte man die Geschichte um etwa ein Jahr nach hinten verlegt. Der Vorteil von Supermans Tod und Batmans Fall war jedoch, dass damit innerhalb kürzester Zeit gigantische Veränderungswellen über das DC-Universum hinwegschwappten.

Das Präludium war die Miniserie Batman: Sword of Azrael sowie das Einzelheft Batman: Vengeance of Bane, das die Vorgeschichte des neuen Schurken erläuterte. Auch in den Heftserien Batman und Detective Comics bereitete man das große Ereignis vor, indem Azrael vom Dunklen Ritter ausgebildet wurde und Bane als Superschurke erschien. Knightfall begann dann im April 1993 mit Batman 492 und wurde abwechselnd mit Detective Comics, startend bei Nummer 659 erzählt – über 19 Teile hinweg.

Im Verlauf dieser Geschichte geschieht das Unfassbare. Bane besiegt Batman – und das nicht nur körperlich, sondern vor allem auch psychologisch. Er mag Batmans Rückgrat brechen, aber wichtiger ist noch, dass er seinen Willen gebrochen hat. Das ist das Ende des Dunklen Ritters, wie man ihn kannte. Den Lesern konnte man das durchaus plausibel verkaufen, weil dieser einerseits damals weniger zynisch war, andererseits es bis zum Februar 1995 dauerte, bis Bruce Wayne wieder das Fledermauskostüm trug. Am Ende von Knightfall gibt es jedoch einen neuen Batman: Jean-Paul Valley, der dafür das Kostüm von Azrael ablegt, aber schon bald zu etwas wird, das Bruce Wayne nicht gutheißen kann. Dieser Batman, der schließlich auf eine Rüstung zurückgreift, ist ein Killer, der aber immerhin Bane besiegt. All das passiert in Batman 500.

Von Peter

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