Neben seinen laufenden Serien arbeitete Aidans auch an anderen Geschichten. Schon 1975 hatte er mit seinem Cousin Christian Lamquet den lustigen Korsaren Brik Brak erfunden, für Aufsehen sorgte die Geschichte jedoch nicht. Gour le Bar-Lourh im Jahr 1976 war eine Einzelgeschichte, die die Tunga-Thematik humorvoll variiert.

Im Jahr 1986 erhielt Aidans das Angebot, zusammen mit Jean Dufaux La Toile et la dague zu machen. Dies ist ein historischer Comic, der sich mit den Hintergründen und der Verschwörung zur Ermordung des Oberhaupts des Medici-Clans im 15. Jahrhundert befasst. Eigentlich sollten es fünf Bände werden, es wurden aber nur drei, weil Dufaux sich anderen, erfolgreicheren Stoffen zuwandte. 1990 folgte Arkan, eine Serie, die mangels Erfolgs nach nur einem Album abgebrochen wurde.

In den frühen 1990er Jahren erhielt Aidans dann von Greg das Angebot, die Nachfolge von Dany bei Andy Morgan anzutreten. Die von Hermann begründete Serie hatte unter Dany nicht gerade für Begeisterung bei den Fans geführt, Aidans konterte das, indem er sich den Stil des zeichnerischen Schöpfers von Andy Morgan genauer ansah und versuchte, dem mit einer modernen Gestaltung gerecht zu werden. „Eine Frau wie Dynamit“ und „Grünes Gift“ waren Aidans einzige Arbeiten für Andy Morgan, im Jahr 2010 präsentierte Hermann dann ein letztes, abschließendes Abenteuer.

Danach folgte Girls & Gangs, eine erotische Geschichte, mit der sich Aidans selbst nicht so recht anfreunden konnte – aber die Arbeit daran war gut bezahlt. Seine letzte Arbeit war das 2007 erschienene Justine, eine Comic-Biografie der Tennisspielerin Justine Henin, die von Yves Duval verfasst worden ist.

Zu jener Zeit war Edouard Aidans bereits krank. In den frühen 2000er Jahren hatte man bei ihm die ersten Anzeichen von Alzheimer diagnostiziert. Anfangs war die Krankheit noch in den Griff zu kriegen, mit der Zeit wurde Aidans‘ Zustand aber immer schlechter. Erst kam der geistige, dann der körperliche Verfall. Am 6. September 2018 verstarb er dann in Gresves.

Er hat damit all seine Schöpfungen überlebt. Zwar wurden und werden seine große Werke immer wieder in neuen Editionen nachgedruckt, zu einer Fortsetzung durch andere Künstler ist es jedoch nicht gekommen. Manche sind zu sehr ein Kind ihrer Zeit und wurden von ihr überholt, anderen wie Tunga und Tony Stark würde man ein weiteres Leben wünschen, auch wenn es natürlich auch ein Monument für Edouard Aidans ist, der alleinige Schöpfer einer Serie wie Tunga zu sein.

Von Peter

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