Ein paar schöne Neustarts und Einzelbände sind in den letzten Wochen erschienen.

Der Avant Verlag hat mit BIANCA (39 Euro) einen Klassiker von Guido Crepax veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht Bianca, die zwischen Traum und Realität in einer BDSM-Welt hin und her driftet, die inhaltlich vielleicht nicht gar so besonders ist, aber die schwarzweißen Zeichnungen sind beeindruckend. Ebenso wie der Umstand, dass Crepax diese Geschichten Mitte der 60er Jahre schuf, als der Begriff BDSM noch gar nicht existierte.

JENE TAGE, DIE VERSCHWINDEN (35 Euro) ist ein interessanter Diskurs in Fragen der Identität, denn die Hauptfigur lebt nur jeden zweiten Tag und merkt, dass an den anderen Tagen, an denen sie sich nicht erinnern kann, jemand anderes von ihrem Körper Besitz ergreift. Ist die Hauptfigur nun „nur“ schizophren, oder steckt mehr dahinter? Eine Graphic Novel, deren Mysterium bis zur letzten Seite in den Bann zieht.

Pünktlich mit dem neuen Kinofilm landen die Schildkröten auch bei Splitter. Die Rede ist von den TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES. Mit THE LAST RONIN (35 Euro) liegt ein starker Band vor – und zwar ein ganz besonderer. Denn Peter Laird und Kevin Eastman, die Schöpfer der Turtles, haben die Geschichte geschrieben. Eastman hat auch ein paar Seiten gezeichnet und Layouts gemacht. Die Geschichte spielt in der Zukunft, als New York City von dem Foot-Clan und seinen kybernetischen Soldaten kontrolliert wird. Nur einer stellt sich ihnen entgegen. Der letzte Turtle, der letzte Ronin, de auf eine letzte, hoffnungslose Mission geht. Der Comic ist einsteigerfreundlich und bietet zudem jede Menge Aha-Erlebnisse für langjährige Fans, da der letzte Ronin bei seiner Mission auch auf alte Bekannte trifft.

DAS STORYBOARD VON WIM WENDERS (29,80 Euro) ist ein ungewöhnlicher Comic. Stephane Lemardelé erzählt davon, wie er 2014 engagiert wurde, um an der Eingangssequenz von Wenders‘ Film EVERY THING WILL BE FINE mitzuarbeiten. Der Comic erzählt, wie beide zusammenarbeiteten, redeten Skizzen und Storyboards entwarfen und über das Leben redeten. Wenders wartet mit ein paar interessanten Anekdoten auf. Der Comic enthält auch ein paar Storyboard-Sequenzen. Generell ist er ein faszinierendes Making-of, wie man es gemeinhin nicht zu sehen bekommt.

Von Carlsen gibt es WIKINGER IM NEBEL 1 (12 Euro). Das ist eine Sammlung von Halbseitern, die nicht von ungefähr an Hägar erinnern. Das Figuren-Ensemble ist schräg, die kleinen Gags oftmals abseitig und manchmal auch so eigen, dass man ein bisschen darüber nachdenken muss.

DER PRINZ UND DIE SCHNEIDERIN (20 Euro) hat Zeichnungen wie ein Disney-Film, erzählt aber von einem Jüngling, dessen Eltern für ihn auf Brautschau gehen, der des Nachts aber am liebsten als Lady Crystallia in Paris agiert. Der Kontrast aus Zeichnungen und vielschichtiger Geschichte ist interessant

Von Peter

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