Mit The Department of Truth hat sich Splitter ein Highlight des US-Marktes gesichert.

Denn die noch relativ junge Serie ist die direkte Reaktion von Autor James Tynion IV auf eine Welt, in der auch die abstrusesten Verschwörungstheorien noch Anhänger finden. Im Mittelpunkt steht FBI-Agent Cole Turner, der Verschwörungstheorien und ihre Verbreitung über das Internet untersucht – und eingeladen wird, das Ende der Welt – der flachen Welt – mit eigenen Augen zu sehen. Das geschieht auch. Danach wird er vom Department of Truth rekrutiert. Man erklärt ihm, dass die Realität das ist, was die Mehrheit glaubt. Wenn eine kritische Masse beginnt, an die flache Erde zu glauben, dann beugt sich die Realität dem und wir leben auf der flachen Erde. Das Department hat die Aufgabe, zu verhindern, dass zu viele Menschen an derartige Theorien glauben. Dem gegenüber steht Black Hat, der das genaue Gegenteil will: eine anarchische Realität, die von Querdenkern erschaffen wird. Ein cleverer Comic, der nicht nur die gängigsten Verschwörungstheorien von Reptiloiden, der flachen Erde, der getürkten Mondlandung und Barack Obamas Geburtsort aufgreift, sondern den Wahnsinn dieses „Herrschaftswissens“, das den Gläubigen das Gefühl gibt, über den „Schlafschafen“ zu stehen, zerlegt. Die exzellente Geschichte ist optisch grandios umgesetzt. Martin Simmonds Zeichnungen sind nicht immer leicht zu dechiffrieren, erinnern jedoch an das Werk von Bill Sienkiewicz und sind für eine Geschichte wie diese geradezu perfekt. Ein starker Auftakt einer starken Serie, die man nicht verpassen sollte.

Der zweite Band ist auch bereits erschienen, der dritte für Januar 2023 angekündigt. Die in den USA bei Image verlegte Serie erscheint auch weiterhin.

Von Peter

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