Im Jahr 1959 war André Franquin gut eingespannt. Er setzte „Gefangen im Tal der Buddhas“ mit Spirou und Fantasio fort und war mit den Büro-Abenteuern von Gaston beschäftigt, fand aber dennoch die Zeit, die kleine, aber feine Geschichte Nicki und der Qwertz zu gestalten, die in jenem Jahr als Beilage im Magazin Spirou erstmals präsentiert wurde. Pünktlich zu Weihnachten hat Carlsen nun eine kleinformatige Neuauflage im Hardcover aufgelegt.

Es ist Weihnachten und der kleine Nicki läuft einsam und allein durch die Straßen von Rummelsdorf, als er einem alten Herrn begegnet, der ihm für eine Nacht seine Erfindung, den Qwertz, überlässt. Der Qwertz ist eine Maschine, die einfach alles kann, wie Nicki bald feststellen muss. Spielzeuge herstellen, Hitze ausstrahlen, es schneien lassen – für den Qwertz ist keine Aufgabe zu schwer, als dass er sie nicht lösen könnte.

Die Geschichte ist simpel, aber liebenswert, und das nicht nur, weil sie weihnachtliche Stimmung aufkommen lässt, sondern auch Franquins Geschick für Design präsentiert. Der Qwertz erweist sich unter seiner Feder als echtes Wunderwerk, fast einem Wesen wie dem Marsupilami gleich. Das muss sich auch der Künstler gedacht haben, hat Franquin später doch in neuen Zeichnungen für die Vorsatzseiten mit Hilfe des Qwertz seinen großen Schöpfungen gehuldigt.

60 Jahre nach der Erstveröffentlichung ist dies ein herrlich ruhiger, nostalgischer Comic, der märchenhafte Züge annimmt – und endlich eine Erklärung liefert, was eigentlich los ist, wenn in ganzen Stadtvierteln der Strom ausfällt.

Von Peter

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