Acht Jahrzehnte Marvel wird weiterhin gefeiert – diesmal mit den Bänden DIE 1960ER und DIE 1970ER (jeweils 26,– Euro) der Hardcover-Reihe 80 JAHRE MARVEL.

Der erste Band trägt den Titel „Aufbruch in eine neue Zeit“ und ist Spider-Man vorbehalten. Nun hätte man erwarten können, dass man vielleicht einfach eine ganze Reihe von ersten Nummern der verschiedenen Helden hier kompilieren würde, man ging jedoch einen anderen Weg und stellt den Netzschwinger in den Fokus – weil dieser in den 1960er Jahren auf zahlreiche Kollegen getroffen ist. So beginnt der Band schon mit kurzen Geschichten aus „The Amazing Spider-Man 1“ und „Fantastic Four Annual 1“, die beide dasselbe Ereignis aufgreifen: Spider-Man will Mitglied der Fantastischen Vier werden. Das geht gehörig in die Hose, hier kann man jedoch beide Perspektiven sehen. Es sind weitere Hefte von Spider-Mans Hauptserie enthalten, aber auch Hefte von „Strange Tales“, „Daredevil“ und „X-Men“. In ersterem trifft Peter Parker auf die Menschliche Fackel. Hier sind es vor allem Animositäten, die bestehen, aber der Grundstein für ihre Freundschaft und zeitweise Rivalität wird hier gelegt. Auch die Begegnung mit Daredevil ist wichtig, weil dieser in den kommenden Jahren immer wieder eine wichtige Rolle in Peters Leben spielte. In einem weiteren Abenteuer bekommt er es mit den Avengers zu tun, die ihn gerne bei sich aufnehmen würden. Aber wie so oft: In Peters Leben läuft vieles schief, vor allem, wenn seine eigene Moral zuschlägt.

DIE 1970ER ist in großen Teilen schwarzweiß. Man trägt hier den Neuankömmlingen im Marvel-Universum Rechnung: „Die Monster kommen“. In dem Jahrzehnt brachte Marvel Comics mit Dracula, Frankenstein, dem Man-Wolf, Morbius, Blade und anderen Gestalten. Die sammeln sich fast alle in den farbigen Heften der Reihe „Legion of Monsters“, in dem auch der Ghost Rider mit von der Partie ist. Farbige Ausgaben von „Tomb of Dracula“, „Werewolf by Night“ und „Ghost Rider“ sind auch enthalten. Der Band gibt einen schönen Eindruck davon, wie Marvel in den 1970er Jahren vom gelockerten Comics Code profitierte und das Portfolio in Richtung Horror ausweitete. Beeindruckend sind vor allem die Schwarzweiß-Geschichten, da sich diese Form für Horror natürlich noch weit mehr anbietet. Das Einzige, was nach diesem Band im Grunde enttäuschend ist, ist der Umstand, dass man gerne noch mehr aus der Horror-Ära des Verlags lesen würde.

Von Peter

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