So ganz pünktlich hat es mit dem Geburtstag nicht mehr hingehauen, ist Gaston doch schon 2017 stolze 60 Jahre alt geworden. Zu diesem Zweck haben sich 60 Künstler mit André Franquins Schöpfung befasst und liebevolle Hommagen kreiert. Die GALERIE DER KATASTROPHEN mit einem Cover von Delaf, der sehr schön den inneren Franquin in sich channelt, ist ein interessanter Comic-Band, mit dem Gaston aus sehr verschiedenen Perspektiven betrachtet wird.

Es gibt einige Seiten, die könnten fast von Franquin sein, weil die Zeichner wie Olivier Pont dem großen Vorbild sehr nahekommen. Andere sind abstrakter, weil die Künstler ganz und gar ihrem eigenen Stil folgen. Auch inhaltlich gibt es sehr Unterschiedliches. Da hat man die fast schon normalen Gagseiten, aber auch solche, die abseitiger sind und mit Metaebenen spielen. Besonders letztere haben ungewöhnlichen Reiz, so etwa die Arbeit von Frank Pé, der einen 60-jährigen Gaston zeigt, welcher über die alten Zeiten nachdenkt, während er einen wichtigen Besuch abstatten muss. Mehrmals befassen sich Künstler mit dem alten Gaston, amüsant ist dabei auch, wie die anderen Figuren eingebracht werden. Und wie Bruchmüller hier fast schon neu definiert wird, mal als Mann, der die Gastonschen Katastrophen insgeheim amüsant findet, oder als nachtragender Typ, der sich im hohen Alter rächt.

Die GALERIE DER KATASTROPHEN ist ein schön gemachter Hardcover-Band, mit dem sich alte Meister, vor allem aber auch eine neue Generation von Künstlern vor André Franquin verbeugt.

Von Peter

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