Skottie Young ist dafür bekannt, sehr verspielt, aber auch sehr verrückt zu zeichnen. Nicht nur mit den Mini-Marvels, sondern auch mit seinen zahlreichen Oz-Geschichten. Die müssen ihn zudem mehr inspiriert haben, als man meinen sollte, denn seine neue Serie I HATE FAIRYLAND ist „Der Zauberer von Oz“ – aber schräg, subversiv, brutal, vollkommen ausgeflippt und extrem phantasievoll.

Er erzählt von Gertrude, die als Kind nach Fairyland kommt. Um es wieder zu verlassen, muss sie einen Schlüssel finden. Doch auch 27 Jahre später ist sie dem Ziel kein bisschen nähergekommen. Nun sieht sie aus wie ein Kind, ist aber innerlich eine unflätige, brutale Erwachsene geworden, die Fairyland terrorisiert. Die Königin will Gertrude loswerden, aber das ist leichter gesagt, als getan.

I HATE FAIRYLAND ist knallbuntes, extrem wildes Vergnügen, das mit den typischen Märchen-Elementen arbeitet, ihnen aber einen unflätig-derben Spin verpasst. Weil Gertrude als „Heldin“ eigentlich eine Psychopathin sondergleichen ist. Aber es macht Spaß, ihr bei ihren Wutausbrüchen zuzusehen, während man aber auch all die Details bewundert, die Young hier einbaut: Mond und Sonne als Erzähler, Berge, die schlafen wollen, Kugeln, die reden. I HATE FAIRYLAND birst geradezu vor wundervollen Ideen. Einer der besten Comics seit langer Zeit!

Von Peter

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