Heute ist der 4. Mai, so etwas wie der Feiertag aller „Star Wars“-Fans (wegen „May the Fourth Be With You“). Da kucken wir uns doch mal an, wie sich „Star Wars“ auf dem deutschen Comic-Markt geschlagen hat. Aufgrund des Erfolgs der „Star Wars“-Comics in den USA und des Films weltweit, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Comics auch deutsche Lande erreichten. Schon 1978, das Jahr, in dem „Star Wars“ auch hierzulande Kinogänger begeisterte, brachte der Williams Verlag seine Serie auf den Markt. Als deutscher Lizenznehmer von Marvel war es schließlich nur recht und billig, daß „Star Wars“ bei dem Verlag erschien, der sich auch schon um zahlreiche Marvel-Helden kümmerte.

swwillia

Mit Williams ging es jedoch damals schon bergab und selbst ein Hit wie „Star Wars“ konnte dort nicht überleben. Nach nur drei Ausgaben war der „Krieg der Sterne“ vorbei. In den großformatigen Heften wurde die Adaption des Films und die ersten Geschichten der neuen Abenteuer gebracht.

Die Fans mußten sich aber nicht lange gedulden, bis der „Krieg der Sterne“ auch wieder im deutschen Comic-Land stattfand. Der Ehapa Verlag hatte die Rechte an der Comic-Serie von Marvel erstanden und begann 1979 mit der Veröffentlichung. Dafür hatte man das edle Albenformat auserkoren, machte aber so manchen Fehler, der den Fans bitter aufstieß.

Krieg_der_Sterne_1

Als störend empfindet man bei diesen Heften das seelenlose Maschinenlettering, das gegen das Handlettering von Williams nicht die geringste Chance hat. Viel tragischer war aber noch, daß sich Ehapa entschlossen hatte, nicht nur zwei, sondern ganze drei Hefte pro Album zu bringen. Da man die 48 Seiten aber auch nicht überschreiten wollte, blieb nichts anderes übrig, als immer wieder Kürzungen vorzunehmen. So lief es eine ganze Weile lang bevor endlich nur noch zwei Hefte pro Album eingeplant wurden.

„Krieg der Sterne“ lief von 1979 bis 1984 und brachte es auf immerhin 22 Bände. Damit war die Ehapa-Serie aber noch nicht am Ende. Lucasfilm hatte damals nur entschieden, daß der Markenname „Star Wars“ weltweit benutzt werden sollte und die fremdsprachigen Übersetzungen des Titels zu unterlassen waren. Darum startete Ehapa 1984 die Serie unter dem Titel „Star Wars“ neu und brachte bis 1986 insgesamt 13 Bände heraus. Genauso wie in den USA hatte zu jener Zeit auch hierzulande das Interesse an „Star Wars“ merklich nachgelassen, weswegen die Serie schließlich eingestellt wurde. In den sieben Jahren, in denen Ehapa die Serie verlegte, waren aber immerhin ein Großteil der Hefte 7 bis 96 der Marvel-Serie erschienen. Besonders schade war nur, daß die Nr. 13 mit einem Cliffhanger endete, dessen Auflösung die deutschen Leser niemals erfahren sollten.

kds

Rechtzeitig zu den Filmen brachte Ehapa damals die „Krieg der Sterne Sonderausgabe“ heraus. In den ersten beiden Bänden kam der Comic zu „Das Imperium schlägt zurück“ zum Zug während „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gleich in einem Aufwasch im dritten Band stattfand.

Williams und Ehapa waren jedoch nicht die einzigen, die Comics zu „Star Wars“ veröffentlichten. Mit der Nummer 39 vom Oktober 1981 erschienen in dem Comic-Magazin „Die Sprechblase“ aus dem Norbert Hethke Verlag die Zeitungsstrips von Russ Manning und wurden ein Jahr bis zur Nummer 47 fortgesetzt. Die Strips erschienen in schwarzweiß und in dem exakt selben Layout wie in den amerikanischen Zeitungen. Damit sind diese Ausgaben der „Sprechblase“ auch für alle jene Fans interessant, die die Geschichten aus der Dark Horse-Reprint-Serie „Classic Star Wars – The Early Adventures“ kennen, da sie einen unverfälschten Blick auf Mannings Schaffen ermöglichen.

sprechblase

Da die Zeitungsstrips bei den Lesern der Sprechblase gut ankamen, wollte auch der im Reiner-Feest-Verlag publizierte „Comic Spiegel“ nicht hinten anstehen und veröffentlichte 1983 in den Nummern 7 bis 9 Zeitungsstrips von Archie Goodwin und Al Williamson, für die natürlich dasselbe wie für die Manning-Strips gilt. Alleine aufgrund ihrer unmontierten Form sind diese Comics selbst für Kenner der Nachdrucke interessant.

Nach dem Ende der Serie bei Ehapa wurde es lange Zeit sehr still bei den deutschen „Star Wars“-Comics. Erst mit dem Erfolg der Dark Horse-Serien in den USA wagte sich auch wieder ein deutscher Verlag an das Thema. Carlsen begann 1994 mit der Veröffentlichung verschiedener Miniserien und brachte seine Serie immerhin auf 17 Bände. Inzwischen ist die Lizenz von Carlsen ausgelaufen und diese Hefte sind pünktlich zum Filmstart relativ günstig zu haben.

de

Ein Jahr später begann auch Ehapa mit einer neuen „Star Wars“-Serie, wodurch ein richtiger Kampf um die besten Miniserien bei den beiden Verlagen entstand. Dank Dino machte sich „Star Wars“ auch wieder am Kiosk breit. In der Heftserie erchienen zuerst die fortlaufende Serie um Ki-Adi-Mundi und verschiedene Miniserien, darunter „Crimson Empire“, ein Epos, das den Vergleich mit „Dark Empire“ nicht zu scheuen braucht. Auch Marvel Deutschland schickte seine „Star Wars“-Comics ins Rennen.

swdino

Unter dem Label Planet Manga erschienen die drei Miniserien zu den bisherigen Filmen, die von japanischen Künstlern im Mangastil auf jeweils ca. 400 Seiten nacherzählt werden. Dino ist mittlerweile längst in Panini übergegangen, „Star Wars“ läuft dort mit Heft- und Sonderband-Reihe (plus „Clone Wars“-Magazin) hervorragend, der Wechsel der US-Lizenz von Dark Horse zu Marvel ändert daran auch nichts, ist Panini doch Lizenznehmer von beiden. So hat man bereits mehr als 100 Hefte und fast 80 Sonderbände publiziert (plus weitere Ausgaben mit klassischen Marvel-Comics und Reprints).

Von Peter

Ein Gedanke zu „Die STAR WARS-Comics in Deutschland“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert