Gleich zwei Verlage präsentieren neue Serien, die sich mit den Geschehnissen eines alternativen Zweiten Weltkriegs befassen. Zum einen ist das WUNDERWAFFEN, zum anderen WW 2.2.

WUNDERWAFFEN 1 aus dem All Verlag ist eine neue französische Reihe, die davon erzählt, wie sich im Jahr 1946 das Kriegsglück wandelt, als die Nazis mit neuen Flugzeugen die alliierten Bomber abhalten, ihr Ziel zu erreichen. Zudem ist auch die Invasion der Normandie gescheitert. Im Mittelpunkt steht der Pilot Walter Murnau, der das Regime verabscheut und wegen seiner Gesinnung an die Ostfront versetzt wird. Derweil versuchen die Alliierten herauszufinden, was in der speziellen Zone von Auschwitz geschieht, wo die Nazis an noch perfideren Waffen arbeiten. Spannende Unterhaltung, die sich bisweilen etwas zu sehr in Landser-Romantik ergeht und auf den technischen Aspekt verlässt, aber dafür interessante Flugkämpfe bietet. Dazu gibt es ein Mysterium, das auf den nächsten Band gespannt macht und wohl Wunderwaffen präsentieren wird, wie sie grausiger nicht sein könnten.

WW 2.2 kommt vom spanischen Verlag Diabolo, der die Bände selbst in Deutschland verlegt. Obschon von einem Deutschen übersetzt, ist der Text sehr ungelenk. Wortdopplungen lassen zudem ein Lektorat vermissen. Inhaltlich wirkt sich das aber auf die ersten zwei erhältlichen Bände nicht aus.

Ausgangslage des Comics ist, dass Hitler 1939 durch ein von Georg Elser ausgeführtes Attentat ums Leben kommt. Göring übernimmt die Leitung des Reichs, der Beginn des Kriegs hat sich etwas verzögert, sein Ablauf ebenso. Frankreich wird nicht im Blitzkrieg genommen, „Die Schlacht um Paris“, so der Titel des ersten Bandes ist für beide Seiten entscheidend. Obsiegen die Deutschen, fällt Frankreich, gewinnen die Alliierten, ist der deutsche Vormarsch gestoppt.

In „Unternehmen Felix“ geht es darum, dass deutsche und spanische Verbände versuchen, den Fels von Gibraltar zu nehmen, um so die Kontrolle über den Zugang zum Mittelmeer zu erlangen. Doch Leutnant Julius Klieber hat noch eine andere Mission. Er soll nach einem Verräter suchen, der die Mission sabotieren will.

Die WW 2.2-Geschichten sind in sich abgeschlossen, ergeben aber zusammengenommen ein größeres Bild und zeigen den alternativen Verlauf dieses weltumspannenden Kriegs auf. Einiges ist anders, gerade das ist für Historieninteressierte ansprechend, da man den realen mit dem imaginierten Verlauf vergleichen kann. Das daraus resultierende Gedankenspiel ist faszinierend.

Bemerkenswert ist auch, dass die Autoren nicht davor zurückschrecken, im zweiten Band mit Klieber einen regimetreuen Soldaten in den Mittelpunkt zu rücken. Das Perfide: Er wird für den Leser zur Identifikationsfigur, die Abscheu zu ihm wächst aber von Seite zu Seite.

Sieben Bände sind geplant, die den Zeitraum von 1940 bis 1944 abdecken. Das dritte Album „Geheimdienst“ erscheint in Kürze.

Von Peter

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