Es gibt ein paar Filme, die schon 2020 hätten starten sollen und immer wieder verschoben wurden, bei denen man das Gefühl hat, sie wären schon längst gelaufen – oder man hätte sie gar schon gesehen. BLACK WIDOW ist einer dieser Film, der nun wahrhaftig ins kIo kommt, aber auch für einen Premium-Preis direkt über Disney+ angeschaut werden kann.
Disney+ verfolgt diese zweigleisige Strategie, weil man sich dafür entschied, als noch nicht absehbar war, ob die Kinos überhaupt öffnen würden.

Natasha Romanoff alias Black Widow stellt sich den dunkleren Seiten ihres bisherigen Lebens, als sich eine gefährliche Verschwörung mit Verbindungen zu ihrer Vergangenheit auftut. Verfolgt von einer Macht, die vor nichts zurückschrecken wird, um sie zu Fall zu bringen, muss sie sich mit ihrer Vorgeschichte als Spionin und den zerbrochenen Beziehungen auseinandersetzen, die sie hinterlassen hat, lange bevor sie ein Avenger wurde.
In AVENGERS: ENDGAME starb die Black Widow. Insofern ist es kurios, dass sie nach ihrem Tod ihren ersten eigenen Film erhielt. Immerhin ist die Widow seit mehr als zehn Jahren im MCU aktiv, anders als bei DC, wo man schnell Wonder Woman ins Rennen schickte, zögerte man bei Marvel jedoch, der Heldin einen eigenen Film zu geben. Der Grund: Actionfilme mit Frauen in den Hauptrollen laufen häufig nicht so gut. Aber es gibt natürlich Ausnahmen.
Mit BLACK WIDOW beginnt die vierte Phase des MCU. Allerdings ist der Film in mehr als einer Hinsicht ungewöhnlich. Denn es handelt sich um ein Prequel. Er spielt direkt nach den Ereignissen von THE FIRST AVENGER: CIVIL WAR.

Schon im Jahr 2004 sollte ein BLACK WIDOW-Film kommen. Damals produzierte Marvel noch keine eigenen Filme, weswegen die Rechte an Lionsgate verkauft worden waren, die sie 2006 jedoch an Marvel zurückgehen ließen. Nach dem Debüt der Heldin in IRON MAN 2 im Jahr 2010 gab es immer wieder Gespräche über einen eigenen Film. Scarlett Johansson stand voll dahinter, manche Regisseure waren interessiert, und Autor David Hayter wollte sein Projekt aus dem Jahr 2004 wiederbeleben. Aber auch dazu kam es nicht.
Im Oktober 2017 wurde dann mit der Vorproduktion des eigenen BLACK WIDOW-Films begonnen. Jac Schaeffer (WANDAVISION) schrieb die erste Version des Drehbuchs. Verschiedene Regisseurinnen wurden zum Gespräch gebeten. Aus den Dutzenden Aspirantinnen wählte man schließlich Cate Shortland, da Johansson deren Film LORE sehr mochte.

Das Skript wurde von Ned Benson umgeschrieben, dann kam Eric Pearson zum Zug. Für die Rolle von Yelena Belova, dem in gewisserweise dunklen Gegenstück zu Natasha Romanoff, heuerte man Florence Pugh an. Wenig später wurden David Harbour (STRANGER THINGS) und Rachel Weisz als weitere Hauptdarsteller genannt.
Kevin Feige verglich den Ansatz, ein Prequel zu machen, mit BREAKING BAD und dem Prequel BETTER CALL SAUL, da dieses auch ein „wunderbares Beispiel dafür ist, wie ein Prequel beinahe vollständig unabhängig vom Zuvorgekommenen ist.“

Die Dreharbeiten begannen am 28. Mai 2019 in Norwegen. Im Juni war man dann in den Pinewood Studios in England, im Monat darauf folgte Location-Arbeit in Hankley Common in Surrey. Hier wurden die Szenen gedreht, die im ländlichen Russland spielen.
Im Oktober endeten die Dreharbeiten in in New York, nachdem zuvor auch in Georgia Material gefilmt wurde. Die Produktion fand außerdem in Budapest und Marokko statt.
Der Kinostart wurde häufig verschoben, in diesem Jahr ist BLACK WIDOW der Auftakt der nächsten Phase und der erste Marvel-Film, nicht aber das erste Marvel-Projekt. Davon gab es bei Disney+ schon drei.
Nun wird sich zeigen, wie sich BLACK WIDOW in einer noch immer in der Pandemie befindlichen Welt schlagen wird. Eine Fortsetzung ist nicht ausgeschlossen, da Kevin Feige auch für weitere Prequels durchaus offen ist.

BLACK WIDOW startet am 8. Juli

Von Peter

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