Alexander Braun hat sich um die Neunte Kunst verdient gemacht. Er hat herausragend kuratierte Ausgaben herausgegeben und auch den renommierten Eisner Award bekommen. Da ist es nur folgerichtig, dass sein neuestes Werk sich mit dem vielleicht größten Comic-Künstler aller Zeiten befasst – mit Will Eisner, der nicht nur mit seinem Spirit ein Jahrhundertwerk abgeliefert hat, sondern auch zahlreiche Graphic Novels erschuf. Sein Gesamtwerk ist darum wirklich einzigartig.

Braun spürt ihm in WILL EISNER – GRAPHIC NOVEL GODFATHER nach. Das Begleitbuch zur Eisner-Ausstellung in Dortmund ist nicht nur ein wunderbarer Ersatz, wenn man nicht die Gelegenheit hat, diese Ausstellung selbst zu besuchen, sondern ein fast 400 Seiten schwerer, im Großformat präsentierter Prachtband, der ausgesprochen informativ ist.

Der Autor deckt alle Lebensstationen von Will Eisner ab. Schon der Anfang ist faszinierend, wenn ergründet wird, wie es um Eisners Schicksal hätte beschieden sein können, wenn sein Vater nicht den Entschluss zum Auswandern in die USA gefasst hätte.

Braun dringt tief in die damalige Zeit ein und lässt sie vor dem Auge des Lesers wiederauferstehen. Zudem bietet er ein Füllhorn an Informationen rund um die einzelnen Geschichten des Spirits und der Entwicklung dieser Ausnahmeserie über Jahre hinweg, sondern auch, was Eisners Privatleben betrifft.

Darüber hinaus hat Braun ebenso akribisch recherchiert, was Eisner noch so getan hat – neben und mit dem Spirit, und nach dem Spirit. Die Graphic Novels sind bekannt, aber auch seine Arbeiten für seine Firma American Visuals, die Handbücher für Soldaten im Kleinformat herstellte, die in Comic-Form den GIs weit mehr halfen als trockene Textwüsten.

Das Buch ist exzellent bebildert. Ein großes Werk, das in keiner ernsthaften Comic-Bibliothek fehlen darf.

Von Peter

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