Als JUSTICE LEAGUE im Jahr 2017 in die Kinos kam, war die Reaktion des Publikums verhalten. Der Film wollte eine Art düsterer AVENGERS sein, hatte aber reichlich unpassenden Humor – und erschien in seiner Geschichte sehr gehetzt.
Das lag an der Produktionsgeschichte, denn während der Dreharbeiten verließ Regisseur Zack Snyder das Projekt. Seine Tochter Autumn hatte sich im Alter von 20 Jahren das Leben genommen. Snyder konnte nicht weitermachen. An seine Stelle trat Joss Whedon, der mit AVENGERS Erfolg hatte. Damals hieß es, er wäre Snyders Wahl gewesen, mittlerweile hat man von Cyborg-Darsteller Ray Fisher erfahren, dass dem nicht so war. Warner wollte Whedon, weil man befürchtete, auch JUSTICE LEAGUE könnte zu düster werden, um der erhoffte Kinoerfolg zu sein. Das Studio war nicht unglücklich darüber, den Regisseur ersetzen zu können.


Whedon schrieb das Drehbuch massiv um. Er brachte Humor ein, der kaum jemandem gefiel. Der Film fühlte sich an, als wäre er von zwei Menschen mit unterschiedlicher Vision gemacht worden – und so war es auch.
Schon kurz nach dem Kinostart begannen die Gerüchte um den sagenhaften Snyder-Cut, die Version, die Zack Snyder noch vor seinem Abgang geschnitten haben soll. Es war, so glaubte man, eine radikal andere Version als die, die ins Kino kam.
Die Fans begannen, Warner mit Petitionen zu bombardieren, den Snyder-Cut zu veröffentlichen. Snyder spielte da gerne mit. Er veröffentlichte Bilder aus dem Film, aber auch ein Video, das die Filmrolle zeigte – mit einer Laufzeit von 214 Minuten.
Warner reagierte lange Jahre gar nicht auf den Snyder-Cut, letzten Endes regiert Geld jedoch die Welt – und die Vorstellung, mit dem Snyder-Cut noch mal abkassieren zu können, muss bei Warner zum Nachdenken angeregt haben. Denn im Mai 2020 wurde bekannt gegeben, dass ZACK SNYDER‘S JUSTICE LEAGUE, wie das Projekt nun hieß, in der ersten Jahreshälfte 2021 bei HBO Max, dem hauseigenen Streaming-Service von Warner, debütieren soll.


Bevor ZACK SNYDER‘S JUSTICE LEAGUE angekündigt wurde, hätte man erwarten können, dass der so genannte Snyder-Cut nur aus ein paar anderen Szenen und einem eigenen Schnitt besteht, aber weit gefehlt. Tatsächlich wollte Warner den Rohschnitt veröffentlichen, aber der Streamer hatte andere Pläne. Denn HBO Max lässt sich das Ganze etwas kosten. 30 Millionen Dollar hat man für das Projekt locker gemacht.
Geld, das auch für das Drehen neuer Szenen benutzt wird. Und das nicht nur mit Figuren, die bereits in der Kinofassung dabei waren! So wurde bekannt, das Jared Leto als Joker zu sehen sein wird, die Rolle, die er erstmals und bislang einmalig in David Ayers SUICIDE SQUAD gespielt hat.
Für die neuen Szenen holte man auch Henry Cavill, Ray Fisher und Amber Heard. Außerdem ist Ben Affleck dabei, der damit nach seinem Ausstieg aus der Rolle einmal mehr Batman spielt.
Snyder geht mit seiner Version in eine andere Richtung, als die des Kinofilms. Das heißt, seine Figuren werden anders als bekannt dargestellt. Das gilt vor allem auch für Ray Fishers Cyborg, der in Snyders Version eine zentrale Rolle einnahm, in der Kinofassung aber zur bedeutungslosen Nebenfigur verkam.


Zudem ist zu erwarten, dass Ray Porter als Darkseid zu sehen ist, während seine rechte Hand DeSaad eine CGI-Figur ist. Außerdem wird wohl Kiersey Clemons zu sehen sein, die Iris West spielt, in der Kinofassung aber komplett entfernt wurde.

Von Peter

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