Anderthalb Jahre musste man auf die zweite Staffel von THE UMBRELLA ACADEMY und damit auch auf die Auflösung des gigantischen Cliffhangers warten. Damals leitete die von Ellen Page gespielte Vanya das Ende der Welt ein, indem sie den Mond auf die Erde stürzen ließ. Aber sie und ihre Geschwister wurden von ihrem Bruder Fünf in die Vergangenheit geschickt.
Wie sich nun herausstellt, kamen zwar alle am gleichen Ort an, aber zu unterschiedlichen Zeiten – im Verlauf von etwa drei Jahren und nur noch wenige Tage vor dem Tod von John F. Kennedy.


Darum plant Diego auch, den Präsidenten zu retten, aber Fünf hat andere Sorgen. Er hat das erneute Ende der Welt miterlebt, als es zwischen Amerikanern und Russen zum Atomkrieg kommt. Nun bleiben nur zehn Tage, um ihn zu stoppen. Doch dafür muss die Umbrella Academy erstmal vereinigt werden, nachdem jeder sein eigenes Leben lebt.
Klaus ist ein Sekten-Guru geworden, Allison hat gereitet und setzt sich für die Bürgerrechtsbewegung ein, Diego sitzt in der Klapse, Luther ist Jack Rubys Bodyguard und Vanya lebt auf einer Farm, nachdem sie ihr Gedächtnis verloren hat.


Wie schon bei der ersten Staffel nutzt man Teile der Handlung des zugrundeliegenden Comics und befasst sich mit dem Attentat auf JFK, das Drumherum wurde von den Serien-Machern jedoch anders gestaltet. Das mag Puristen erzürnen, die Serie ist so aber gänzlich eigenständig und in mancher Hinsicht dem Comic aber überlegen. Auf jeden Fall bei der musikalischen Untermalung.
Die Serie ist brillant darin, Songs zu benutzen, die nicht nur bekannt sind, sondern immer auch das Geschehen perfekt akzentuieren.


Schon die erste Staffel war brillant, die zweite kann darauf nicht nur aufbauen, sondern sie gar noch übertreffen. Die Erzählung ist angenehm komplex, mit verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven. Die Autoren jonglieren hier mit sehr vielen Bällen. Die einzelnen Geschichten sind dabei stimmig aufeinander abgestimmt und führen crescendoartig zu einem Finale, das es in sich hat.


THE UMBRELLLA ACADEMY ist Superhelden-Unterhaltung auf ganz hohem Niveau: toll gespielt, meisterhaft umgesetzt, mit einer faszinierenden Mixtur aus zeitgemäßen Ambiente der 1960er und richtigem Retro-Chic, aufregend getrickst udn einfach schön gefilmt, ganz zu schweigen von der Musik.
Wie die erste Staffel endet auch diese mit einem fetten und faszinierendem Cliffhanger.


Showrunner Steven Blackman hat schon Ideen, was er in der dritten Staffel machen will. Das Ende der zweiten Staffel gibt die Gangrichtung eh vor. Noch hat Netflix die Staffel nicht offiziell geordert, THE UMBRELLA ACADEMY gehört jedoch zu den Kronjuwelen des Streaming-Diensts. Eine Verlängerung ist da nur Formsache.

Von Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert