Mehr als 40 Jahre, nachdem das Kommando Kaiman bei seinem letzten Einsatz schmerzlich dezimiert wurde, haben sich die Künstler LF Bollée und Phillipe Aymond der Fortsetzung der Agenten-Serie von Greg und William Vance angenommen. Der All Verlag veröffentlicht BRUNO BRAZIL – DIE NEUEN ABENTEUER, so wie man auch mit der Publikation der klassischen Geschichten begonnen hat.

Die Geschichte spielt 1977 – ein Jahr, nachdem einige Mitglieder des Teams getötet und andere verstümmelt wurden. Bruno Brazil ist in Therapie, aber immer noch aktiv, und stellt zusammen mit Gaucho ein neues Team zusammen, da ein wichtiger NASA-Ingenieur verschwunden ist und ein Geheimnis in sich trägt, das nicht in falsche Hände fallen darf. Den größten Teil des Albums bestreitet Bruno damit, seine Freunde Whip, jetzt im Rollstuhl, und Nomade, der nur noch ein Bein hat, für sein Kommando zu rekrutieren. Die menschlichen Momente funktionieren hier am besten, weil gezeigt wird, dass die verheerende Mission im Jahr 1976 nicht spurlos an allen vorübergegangen ist. Das verleiht den Figuren mehr Tiefe, ist aber auch ein deutlicher Kontrast zur überkonstruierten Geschichte, bei der Bollée versucht, auch an alte Abenteuer anzuknüpfen, was seinem Zeichner wiederum besser gelingt.

Die Geschichte ist jedoch etwas holprig, und so manches Mal scheint Bollée auch zu vergessen, wann sie spielt, lässt er einen General doch derart reden, als sei der Kalte Krieg mit der UdSSR längst vorbei – im Jahr 1977 befand man sich jedoch mittendrin. Dieses Album ist nur der erste Teil, die Geschichte bricht entsprechend mittendrin ab, hat aber die Schwierigkeit, gleichzeitig den Status Quo zu definieren und ein neues Abenteuer in Gang zu bringen. Dieser erste Teil ist nur Aufbau und Exposition, man wird nach dem zweiten Album sehen müssen, wie erfolgreich die Wiederbelebung von Bruno Brazil wirklich ist.

Von Peter

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