Die Fortsetzung erschien 2013 unter dem Titel „Pawnee“. Sieben Jahre sind vergangen, in denen ein Mann bei den Indianern gelebt hat. Nun möchte er wieder nach Hause. Seine Schwester sucht derweil ihn in der Neuen Welt, während die Indianerkriege sich immer stärker ausweiten. Patrick Prugne erzählt eine simple Geschichte, die von imposanten Bildern getragen wird. Jedes Einzelne ist ein Gedicht. Die Geschichte selbst ist mehr als nur ein klassischer Western-Stoff, ein großes Epos intimer Momente.

Ganz neu ist nun Prugnes „Irokesen“, mit dem er zu Beginn des 17. Jahrhunderts zurückkehrt, als Neufrankreich noch wenig mehr als ein Traum und Quebec lediglich ein kleines Fort war. Dessen Gründer Samuel de Champlain ist mit den Huronen verbündet, mit denen er regen Pelzhandel treibt. Doch diese werden immer wieder von ihren Feinden, den Irokesen, angegriffen, weswegen sich Champlain mit seinen Männern aufmacht, die Huronen zu unterstützen und die Irokesen zu bekämpfen.

Es ist eine vielschichtige Geschichte, die Prugne hier bietet. Eine, die sehr schön zeigt, wie in großen Momenten der Historie die Akteure falsche Entscheidungen treffen oder schlichtweg nicht erahnen, was aus ihnen entstehen wird. Was man hier miterlebt, ist der erste Konflikt zwischen Franzosen und Irokesen, nach dem Champlain glaubt, dass es bald zu Friedensverhandlungen kommen wird. Aber er hat sich geirrt, die geschichtliche Entwicklung war eine andere und brachte zwei Jahrhunderte des fortwährenden Konflikts mit sich.

Prugne hat nicht nur diese Abenteuergeschichten illustriert, von ihm stammen auch Werke wie „Die Herberge am Ende der Welt“ und „Die Straßenkinder von Montmatre“, es ist jedoch sein Neuer-Welt-Zyklus, der in sich am Stimmigsten ist, zumal der Künstler hier ein Stück Geschichte bearbeitet, das nur zu oft zu Gunsten klassischer Wild-West-Settings übergangen wird. Und sein neuestes Projekt? Dast ist dieser Tage bei Splitter erschienen.

Von Peter

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