Einige Gesamtausgaben sind in den letzten Wochen fortgesetzt geworden – eine wurde sogar gestartet. Wir wollen euch hier einen kleinen Überblick geben.

Mit FLASH GORDON 2 (35,– Euro) gibt es die Sonntagsseiten vom 25. April 1938 bis zum 12. Januar 1941. Fünf Geschichten sind das, die von Alex Raymond gestaltet wurden. Interessant ist dabei, wie unterschiedlich Raymond erzählt. In der ersten Geschichte arbeitet er noch traditionell mit Sprechblasen, bei den weiteren sind die Texte am unteren Bildrand gehalten – so wie man das auch von PRINZ EISENHERZ kennt. Die Zeichnungen sind jedoch durchweg dynamisch und farbenfroh. Die Bearbeitung kann nicht ganz mit dem mithalten, was Bocola für Eisenherz getan hat, die Qualität ist aber auf hohem Niveau.

Bocola hat wiederum RIP KIRBY 7 (25,– Euro), den vorletzten Band der Reihe, veröffentlicht. Hier kann man Alex Raymonds Arbeiten aus den Jahren 1954 und 1955 studieren, womit nicht nur die meisterliche Erzählung, sondern auch die atmosphärische, aber detailgetreue Schwarzweißzeichnung gemeint ist.

Mit PRINZ EISENHERZ 24 (24,80 Euro) hat man aktuell aufgeschlossen. Hier sind die Sonntagsseiten der Jahre 2017 und 2018 enthalten, die von Thomas Yeates gestaltet wurden. Faszinierend ist PRINZ EISENHERZ – DIE KOMPLETTEN DELL-HEFTE 1 (29,90 Euro), denn hier präsentiert Bocola die Comic-Hefte, die von 1957 bis 1958 erschienen sind und den großen Kinofilm als Ausgangslage nutzen. Die Geschichten wurden von Bob Fujitani gestaltet und stellen eine Art paralleler Eisenherz-Welt dar. Das Ungewöhnliche ist dabei, nicht nur die typische Comic-Heft-Optik zu haben, sondern Eisenherz auch mit Sprechblasen zu sehen. Mit Hal Fosters Zeichnungen kann das Ganze nicht mithalten, die Dell-Hefte sind aber ein obskures Kuriosum.

Mit EC ARCHIV: WALLY WOOD 2 (29,80 Euro) präsentiert der All Verlag die zweite Kompilation von SF-Geschichten des außergewöhnlichen Zeichners. Das Material stammt aus „Weird Science“, „Weird Fantasy“ und „ShockSuspenstory“. Geboten sind die gewohnt guten EC-Geschichten, die gerne mal zum Nachdenken anregen, oft aber auch mit einem doppelbödigen Ende daherkommen. Sehr schön ist das von All benutzte Papier, das nicht so glänzt, wie es die amerikanischen EC ARCHIVES-Ausgaben von Dark Horse tun. Das lässt die Farben deutlich besser zur Geltung kommen. Im Anhang gibt es einen Artikel über die EC-Adaptionen von Ray Bradbury, die erst illegal waren und dann offiziell wurden.

Mit der BUCK DANNY GESAMTAUSGABE 14 (29,90 Euro) liegt nun endlich der nächste Band vor, der die Abenteuer der Jahre 2000 bis 2008 sammelt. Sie alle wurden von Francis Bergese gestaltet. Der Autor und Zeichner ist hier politischer, aktueller, realistischer, aber er legt schon Wert darauf, abenteuerliche Geschichten zu erzählen – und er bleibt so manchem realen Konflikt wie dem zweiten Irak-Krieg fern. Beeindruckend an dieser Edition ist auch wieder der fast 50 Seiten starke redaktionelle Teil, der sehr informativ die Abenteuer und ihre Entstehung comic-historisch einordnet.

ARIA INTEGRAL 3 (35,– Euro) beinhaltet die Alben 9, 10, 12 und 13 – das ist die bevorzugte Reihenfolge von Schöpfer Michel Weyland. Der steht im redaktionellen Teil auch Rede und Antwort und erzählt von der Entwicklung und dem langen Leben der Reihe um die junge Kriegerin. Eines der Alben ist eine deutsche Erstveröffentlichung. Dazu kommen noch Bonusmaterial wie eine Kurzgeschichte und Skizzen.

LUC ORIENT 4 (15,80 Euro) beinhaltet das Abenteuer „Planet der Angst“. Luc und sein außerirdischer Freund Galax-Ahj müssen sich dem Kampf gegen den Tyrannen Sectan stellen. Die Geschichte endet offen, der Terrango-Zyklus endet jedoch mit dem fünften Album. Toll ist der kenntnisreiche redaktionelle Teil, der auch auf die deutschen Publikationen der Serie eingeht.

Die WAYNE SHELTON GESAMTAUSGABE 3 (29,80 Euro) erzählt davon, wie der Gentleman-Söldner einem alten, zum Glauben gefundenem Freund helfen muss, aber das ist fast schon ein simples Abenteuer, findet er sich danach doch inmitten einer Verschwörung, die den Umsturz im Großherzogtum Würtenheim zum Ziel hat. Van Hamme hat hier nicht mehr geschrieben, an seine Stelle trat Thierry Cailleteau, der die Figur Wayne Shelton ziemlich gut im Griff hat. Christian Denayer hat gezeichnet. Einige seiner Skizzen gibt es im Bonusteil, der Band lässt aber leider redaktionelle Texte vermissen. Neu gestartet ist BLUEBERRY (39,– Euro). Die erste Ausgabe ist der Auftakt zu einer neuen Gesamtausgabe, die sich grundlegend von der vorherigen unterscheidet. Zum einen ist das Format deutlich größer, zum anderen bietet man die originale Kolorierung. Außerdem gibt es redaktionellen Teil, der diese Bezeichnung verdient, da man sich nicht mit den Wild-West-historischen Elementen, sondern mit der Entstehung der Serie auseinandersetzt. Die chronologische Reihenfolge wird nun auch gewahrt, denn dieser Band entspricht mit den ersten drei Alben inhaltlich dem, was in DIE BLUEBERRY CHRONIKEN 2 geboten worden ist. Im Anhang gibt es einen informativen Text über Blueberrys Veröffentlichungsweg in deutschen Landen.

Von Peter

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