Auf Frank Millers Quasi-Sequel zu 300 musste man lange warten. Schon zu Zeiten des zweiten Kinofilms, also im Jahr 2014, kündigte Dark Horse XERXES an, mehr als die ersten zwei Hefte tauchten in den Vorankündigungskatalogen aber nicht auf. Danach wurde es um das Projekt wieder still, bis es im letzten Jahr dann doch noch kam. Nun hat Cross Cult den Band ins Programm genommen. Im Vergleich zur englischen Originalausgabe ist dabei auffällig, dass das Format kleiner ist. Der US-Band entspricht praktisch der Größe von zwei normalen Comic-Heft-Seiten, so wie es auch bei 300 schon gewesen ist. XERXES ist deutlich kleiner.

Die Geschichte ist größer, aber sehr viel zerfaserter, muss man XERXES doch als Prequel und Sequel zugleich begreifen. Die ersten beiden Kapitel sind Xerxes‘ Vater Dareios gewidmet, der gegen die Griechen in den Krieg zieht. Das dritte Kapitel steht dann ganz im Zeichen von Xerxes, hat inhaltlich aber wenig zu bieten. Danach folgen das vierte und fünfte Kapitel mit Dareios III, der von Alexander dem Großen besiegt wird.

In sich kohärenter sind die ersten beiden Kapitel, danach ist die Erzählung deutlich wirrer und springt von Ereignis zu Ereignis, was für Geschichtsunkundige vielleicht schwer nachzuvollziehen ist. Miller packt zu viel in die wenigen Seiten, die er hat, und muss darum auch einiges auslassen. Im Vergleich zu 300 ist sein Stil etwas grober geworden, kraftvoll sind die Seiten, aber auch die Layouts immer noch. Der Band findet seinen Platz in Millers Spätwerk, das mit seiner Hochphase nicht mithalten kann, aber für Fans dennoch interessant ist.

Von Peter

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